Mit einem Einspiel von 295 Millionen Dollar ist "Shutter Island" der kommerziell erfolgreichste Film von Regie-Legende Martin Scorsese. Auch wenn der raffiniert erzählte und virtuos inszenierte Psychothriller nicht die Klasse von "Taxi Driver", "Wie ein wilder Stier" oder "Good Fellas" erreicht, zählt die 80-Millionen-Dollar-Verfilmung des Erfolgsromans von Dennis Lehane zu den spannendsten und besten Hollywood-Produktionen des Jahres.
Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) ist vom Leben gezeichnet. Er hat die Leichenberge bei der Befreiung des Konzentrationslagers von Dachau gesehen und wie seine Frau bei einem Woh-nungsbrand ums Leben kam. Im Jahr 1954 wird der US-Marshall mit seinem neuen Partner Chuck Aule (Mark Ruffalo) nach Shutter Island beordert. Dort sollen die beiden Gesetzeshüter klären, wie es einer mehrfachen Mörderin gelingen konnte, aus einem abgeschlossenen Zimmer des eigentlich fluchtsicheren Ashecliffe Hospital zu entkommen und spurlos zu verschwinden. Doch auf der abgelegenen, vom Wind gepeitschten Insel, umgeben von Psychiatern und Patienten, ist schon bald nichts mehr so, wie es im ersten Moment scheint.
Weniger komplex als die Geschichte kommt das Bonusmaterial daher. In zwei größtenteils aus Interviews mit Cast und Crew bestehenden Featurettes werden unter anderem die Mehrschichtigkeit der Handlung, die Vorbereitungen der Schauspieler auf ihre Rollen, das opulente Set-Design, die Wirkung der Musik und die Veränderungen gegenüber der Romanvorlage thematisiert. Auch über die aus heutiger Sicht barbarisch anmutenden Psychiatrie-Methoden der 40er- und 50er-Jahre wird man informiert. Mehr Extras gibt es leider nicht.
Bild: Auch wenn die Optik mit Hilfe von Farb- und Kontrastmanipulationen auf alt getrimmt wurde, ist die Detail- und Kantenschärfe meist gut. Vor allem die Rückblenden und Traumsequenzen zeigen ein oft sehr plastisches Bild. Auch Außenaufnahmen sehen schön aus, allerdings sind aufgrund der Klarheit computeranimierte Hintergründe meist als solche zu erkennen. Bei in warmen Farben gehüllten und von diffusen Lichtquellen geprägten Innenaufnahmen wirken Gesichter hingegen zuweilen etwas weich. Toller Film-Look dank völliger Artefaktfreiheit.
Ton: Der 5.1-Mix bietet zwar viele Details (Erschießung im KZ bei 44:14), gibt sich aber eher zurückhaltend. Zwar stürmt der Dauerregen auch auf den Surrounds, aber nicht so vehement, wie es die Bilder erwarten lassen. Auch der Dynamikumfang könnte höher sein. Stimmen von Toten wurden teilweise auf die Rears gelegt (63:33).
Extras: "Behind the Shutters – Vom Roman zum Film" (17:10), "Into the Light-house – Historische Entwicklung der Psychiatrie in den USA" (21:11).
Die Wertung | |
Film | 6 von 6 Punkten |
Bildqualität | 5 von 6 Punkten |
Tonqualität | 3 von 6 Punkten |
Bonusmaterial | 2 von 6 Punkten |
Die technischen Daten | |
Anbieter | Concorde |
Originaltitel | Shutter Island |
Laufzeit | 138 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Bildformat | 2,35:1 (1080p/24Hz) |
Ton Deutsch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Ton Englisch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
BD-Live | nein |