Blu-ray-Test: Ratatouille Special Edition

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CoverWas wohl dem Vorstand des Mäuseimperiums Disney durch den Kopf ging, als er hörte, dass die gerade von ihm übernommenen Pixar-Animationsstudios einen Film über eine Ratte machen?  Wir werden es wohl nie erfahren. Fest steht, dass weder die Erscheinungsform des tierischen Protagonisten noch der schwer verdauliche Titel dem Publikum den Appetit verdorben haben. Denn das achte Pixar-Animationsspektakel spielte weltweit 619 Millionen Dollar ein und belegte Platz 6 in den Jahrescharts, bei uns langte es gar für Platz 3. Der kommerzielle wie inszenatorische Erfolg ist vor allem Autor und Regisseur Brad Bird zu verdanken. Wie schon bei "Die Unglaublichen" bewies er auch in "Ratatouille" ein feines Gespür für charmante Figuren, eine originelle wie komische Story und Liebe zum Detail. Insbesondere das fotorealistisch wirkende Paris mit seinen romantischen Gassen sieht einfach grandios aus.

Auf Umwegen gelangt die mit einem ausgeprägten Geschmackssinn ausgestattete Landratte Remy in ein Pariser Gourmet-Restaurant. Endlich kann der ambitionierte Nager seinem Vorbild, Meis­terkoch Gusteau, nacheifern. Mit Hilfe des Tellerwäschers Linguini, den Remy durch beherztes Haareziehen lenken kann wie eine Marionette, kreiert die Ratte fortan köstliche Gaumenfreuden.

Wie schon beim CGI-Vorgänger "Cars" enttäuscht die maue DVD-Sonderausstattung. Fast scheint es, als ob Disney Kunden zum Kauf der deutlich besser ausgestatteten Blu-ray-Disc (Test auf Seite 55) verleiten möchte. Denn die Hand voll Featurettes auf der Bonusdisc informieren nur oberflächlich über die 150-Millionen-Dollar-Produktion und recyceln zudem oft die gleichen Interviews. Die Boni der ersten Scheibe (zwei Kurzfilme, Gespräch mit Starkoch Thomas Keller) sind identisch zur ebenfalls erhältlichen Single-Disc. (ce)


Bildqualität:
Der Cinemascope-Transfer bildet die Pariser Architektur, feinste Fellhaare und die chaotische Gourmet-Küche buchstäblich rattenscharf ab. Auch die kräftigen Farben begeistern. Dank Digitaltransfer gibt’s weder Rauschen noch Verschmutzungen.     

Tonqualität: Der Blitzeinschlag zu Beginn ist so heftig, dass man unweigerlich zusammenzuckt. Und wenn Oma mittels Schrotflinte auf die Nager schießt, klingt das dynamischer und besser als in den meisten Action­filmen. Auch die Musik klingt ungemein räumlich. Keine Frage, der 5.1-Mix ist in jeder Hinsicht erste Sahne. Leider kann er dramaturgisch bedingt sein Potenzial nur unregelmäßig entfalten.     

Extras: Disc 1: "Dein Freund, die Ratte" (10:53), "Lifted" (4:49), "Ein Gespräch mit Brad Bird und Thomas Keller" (13:19); Disc 2: "Paris entsteht" (5:43), "Portraits" (8:04), "Stromschnellen" (2:25), vier entfallene Szenen (19:53, mit Regiekommentar), "Hinter den Kulissen" (10:41), "Unglaublich , aber essbar" (2:15), "Ratatouille in aller Welt" (7:03).  

Fazit: Die herzerwärmende Story über eine kochende Ratte mischt große Gefühle mit schrägen Witzen und zauberhaftem Ambiente. Nach "Cars" liefert Pixar erneut ein CGI-Meisterwerk ab. 

Werden gute Freunde…

 

…Ratte Remy und Tellerwäscher Linguini.

Die Wertung   
Film 6 von 6 Punkten
Bildqualität 6 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Disney
Originaltitel Ratatouille
Laufzeit 105 Minuten
FSK ohne Altersbeschränkung
Bildformat 2,35:1 (anamorph)
Ton Deutsch Dolby Digital 5.1 EX
Ton Englisch Dolby Digital 5.1 EX
Erhältlich ja

 

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