„Was die Brutalität anging, sollten wir uns nicht zurückhalten“, verrät Cutter John Refour im leider nicht sonderlich tiefschürfenden Bonusmaterial und Regisseur Antoine Fuqua ergänzt: „Die Gewalt sollte verstörend sein.“ Mission erfüllt, sind es doch in erster Linie die unzähligen Kopfschüsse sowie Ein- und Austrittswunden, die beim Zuschauer in Zeiten familienfreundlicher Actionkost einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Trotz 16er-Freigabe ist der Film ungeschnitten.
So liefert der „Training Day“-Regisseur äußerst unterhaltsame Actionkost mit 80er-Jahre-Flair ab. Leider wirken auch die Computereffekte etwas angestaubt, was am für Hollywood-Verhältnisse moderaten Budget von 70 Millionen Dollar liegen dürfte. Roland Emmerich, der mit „White House Down“ nur wenige Wochen später ein inhaltlich ähnliches Werk in die Kinos brachte, stand hingegen mehr als das Doppelte zur Verfügung.
Beide Filmemacher klauten das Plot-Gerüst bei der Mutter aller modernen Actionfilme: „Stirb langsam“. Statt einem Hochhaus in Los Angeles wird das Weiße Haus von bösen Buben heimgesucht. Ein bewaffnetes Kommando nordkoreanischer Extremisten stürmt am helllichtem Tag den Amtssitz des Präsidenten (Aaron Eckhart) und nimmt den mächtigsten Mann der Welt und seine Berater als Geisel. Der Plan scheint perfekt, doch haben die Terroristen die Rechnung ohne Secret-Service-Agent Mike Banning (Gerard Butler) gemacht.
So unterhaltsam der Film, so mittelmäßig die Extras: Verteilt auf fünf Featurettes geben Cast und Crew 30 Minuten lang mal mehr mal weniger Interessantes zum Besten.
Fazit: Von „Training Day“-Regisseur Antoine Fuqua temporeich inszenierter und hochkarätig besetzter Actionthriller ohne Firlefanz.
Bild: Der Cinemascope-Transfer (gedreht wurde in Super35) ist eigentlich stets ausreichend scharf und detailreich, bietet aber nie die Klarheit und Plastizität, die man von modernen Hollywood-Blockbustern gewohnt ist. Dies liegt auch am teils eingeschränkten Kontrastumfang – so sieht Schwarz in den zahlreichen Düsterszenen oft eher nach Dunkelgrau aus.
Ton: Die 5.1-Abmischung gibt hingegen nicht den geringsten Anlass zur Klage. Vor allem die hohe Direktionalität und Effektplatzierung ist hervorragend. Egal ob durch das Bild fliegende Hubschrauber oder die nicht enden wollenden Schießereien – der Krach kommt immer aus der richtigen Richtung. Dialoge bleiben im Sound-Getümmel stets gut verständlich.
Extras: „Angriff auf das Weiße Haus“ (3:30), „Special Effects und Design“ (7:03), „Wie man Terroristen bekämpft“ (3:02), „Die Schauspieler“ (6:58), „Im Fadenkreuz – Das Making-of“ (11:36), Interviews (11:23), B-Roll (3:12), „Gerard Butler zum Photocall in München“ (1:36), Gag-Reel (2:26).
Die Wertung | |
Film | 5 von 6 Punkten |
Bildqualität | 4 von 6 Punkten |
Tonqualität | 5 von 6 Punkten |
Bonusmaterial | 3 von 6 Punkten |
Die technischen Daten | |
Anbieter | Universum |
Laufzeit | 120 Minuten |
Bildformat | 2,35:1 (1080/24p) |
Ton Deutsch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Ton Englisch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Untertitel | deutsch |