Blu-ray-Test: Mensch, Dave!

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Cover"Mensch Eddie, was hast du da nur wieder für einen Murks abgeliefert", möchte man dem ehemaligen Beverly Hills Cop angesichts des deutschen Titels zurufen. Denn trotz cleverer komödiantischer Grundidee – unter Fachleuten auch High-Concept-Comedy genannt – dürften sich bei dieser Science-Fiction-Komödie nur Kinder im Vorschulalter (oder jünger) amüsieren. Zu allem Überfluss sind auch die Spezialeffekte mies.
Um eine verlorengegangene Sonde wiederzufinden, landet eine Crew von Außerirdischen samt einem Raumschiff, das aussieht wie Eddie Murphy in New York. Von nun an stakst Eddie Murphy im weißen Disco-Outfit grobmotorisch und grimassierend durch die Straßen von Manhattan und stellt allerlei Unsinn an. Hochverdient spielte "Mensch, Dave!" in den USA gerade mal ein Fünftel seines 60-Millionen-Budgets ein und zählte zu den größten Flops des Kinosommers.
Da verwundert es kaum, dass niemand sich im Nachhinein zu den Dreharbeiten oder Sonstigem äußern wollte. Entsprechend beschränken sich die Extras mit Ausnahme entfallener und verpatzter Szenen auf für das amerikanische Fernsehen produziertes Werbematerial. So sind im 22-minütigen Making-of alle davon überzeugt, sie wären die Größten ("she is not just an amazing actress but one of the funniest people I know") und man hätte den tollsten Film der letzten Jahre auf Zelluloid gebannt. In "Filmschule und danach" (28:44) stellen drei nervige Studenten (einer mit Zahnpas­ta-Dauergrinsen) dem Regisseur offensichtlich im Vorfeld abgesprochene Fragen. Und dann wäre da noch ein Beitrag auf dem roten Teppich, bei dem eine äußerst blonde Moderatorin dem Geheimnis nachgeht, wie man einen guten Familienfilm dreht – und ihre Interviewpartner mit dieser Frage offenbar intellektuell überfordert. (av)

Bildqualität: Selten sah New York so einladend aus wie hier. Permanent perfekt ausgeleuchtet präsentiert sich der 1,85:1-Transfer scharf, kontrastreich und schön bunt. Rauschen und Verschmutzungen sind kein Thema, aller­dings könnte die Detailzeichnung und Plastizität höher sein.      

Tonqualität: Angefangen vom Absturz des Raumschiffs über den Besuch eines Nachtclubs bis hin zum actionlastigen Finale wartet die 5.1-Abmischung regelmäßig mit tollen Surroundeffekten auf und bietet für einen Familienfilm eine überraschend hohe Dynamik. Und wenn Eddie einen Kopfhörer aufsetzt, rumpelt es im Heimkino wie selten.                   

Extras: Making-of (22:28), entfallene Szenen (2:45), alternatives Ende (0:48), verpatzte Szenen (2:42), "Die Besatzung des Raumschiffs" (7:28), Interview mit Eddie Murphy (6:33), "Filmschule und danach" (28:44), "Entstehung einer Szene" (9:40), "Weltpremiere" (4:25), Infotafeln (Drehbuch), Fotogalerie, Trailer.
             
Fazit: Nach "Pluto Nash", "Der Kindergarten Daddy" und "Norbit" landet Eddie Murphy mit "Mensch, Dave" erneut einen komödiantischen Supergau. Dämliche Grimassen, klischeehafte Gags und miese Spezial­effekte reihen sich nahtlos aneinander.                   

Raumschiff Dave (Eddie Murphy) beim Hot-Dog-Wettessen….

 

…und bei der Kommunikation mit einem Stofftier.

Die Wertung   
Film 2 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 4 von 6 Punkten
Bonusmaterial 2 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Kinowelt
Originaltitel Meet Dave
Laufzeit 91  Minuten
FSK ab 12 Jahren
Bildformat 1,85:1 (1080p/24Hz)
Ton Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
Erhältlich ja

 
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 2/2009 erschienen.  

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