Blu-ray-Test: Lion

Getrennt von Mutter und Bruder findet sich der fünfjährige Saroor nach einer traumatischen Zugfahrt durch halb Indien in Kalkutta wieder. Er landet in einem Waisenhaus, wo er von Sue (Nicole Kidman) und John Brierley (David Wenham) adoptiert wird, die ihm ein liebevolles Zuhause in Australien schenken. 20 Jahre später macht sich Saroor mit Hilfe des Internets auf die Suche nach seiner verlorenen Familie. Das bewegende und auf wahren Begebenheiten beruhende Drama wurde für sechs Oscars nominiert und spielte völlig überraschend 140 Millionen US-Dollar ein.

Bild: Während die ersten Sekunden des Menüs in tollen Farben leuchten und sich das Gesicht des Hauptdarstellers knackscharf abzeichnet, ist davon im Film wenig zu sehen. Denn um die bedrückende Stimmung zu visualisieren, präsentiert sich der Cinemascope-Tansfer mit entsättigten Farben und einem schwachen Schwarzwert vor allem in der ersten Filmhälfte matt, trist und grau. Auch Schärfe und Detailzeichnung erreichen meist nur Mittelmaß.

Ton: Egal ob vorbeifahrende Züge oder umherfliegende Motten, die rückwärtigen Lautsprecher werden regelmäßig für Effekte genutzt. Auch die Musik klingt mitunter angenehm räumlich. Man hat die Wahl zwischen der in weiten Teilen untertitelten Kinofassung und einer komplett synchronisierten Version.

Extras: Angesichts des Erfolgs fallen die Extras enttäuschend aus. Highlight ist ein siebenminütiger Beitrag, in dem der echte Saroo Brierley, der für die Buchvorlage verantwortlich zeichnet, seine Geschichte erzählt. Weitere Beiträge widmen sich den Darstellern Dev Patel (3:24), Nicole Kidman (3:10), dem Regisseur Garth Davis (3:37) und der Musik (4:16). Ebenfalls vorhanden: Interviews (42:22), Musikvideo, Trailer. Die entfallenen Szenen der US-Disc fehlen.