Blu-ray-Test: ES

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Bill Skarsgård bekam die Rolle, weil er als einziger im Clownskostüm zum Casting erschien. Auch sind sein irrer Silberblick sowie das ikonische Grinsen echt und nicht etwa das Resultat einer digitalen Nachbearbeitung. Diese und weitere Anekdoten hält das aus drei Featurettes bestehende Bonusmaterial bereit. Dazu gesellen sich rund 15 Minuten an entfallenen Szenen, darunter eine witzige Abwandlung der düsteren Anfangssequenz – was uns zum Manko der Blu-ray bringt: Obwohl Regisseur Andrés Muschietti bereits kurz nach der Kino-Premiere einen Director‘s Cut in Aussicht gestellt hat, befindet sich auf dem Silberling lediglich die Kinofassung. Da drängt sich der Verdacht auf, dass man in ein paar Monaten mit einer Neuauflage doppelt abkassieren will. Nötig wäre das nicht, denn mit einem Einspiel von 700 Millionen US-Dollar avancierte die Verfilmung des Stephen-King-Bestsellers völlig überraschend zum erfolgreichsten Horrorfilm aller Zeiten. Dabei ist „ES“ viel mehr als reiner Horror, kombiniert er doch klassische Grusel-elemente mit einer einfühlsamen und bisweilen sogar komischen Coming-of-Age-Story.

In schöner Regelmäßigkeit verschwinden im beschaulichen Städtchen Derry Kinder spurlos. Eine Gruppe Jugendlicher will der Sache auf den Grund gehen – und wird dabei mit ihren größten Ängsten in Form eines mörderischen Clowns  konfrontiert.

Die zeitgleich erscheinende UHD-Blu-ray bietet nicht nur ein besseres Bild, sondern auch besseren Klang, zumindest für O-Ton-Fans . Die Blu-ray bietet nämlich Dolby-Atmos-Abmischungen in Deutsch und Englisch, doch nur die deutsche Spur verfügt über einen TrueHD-Kern. Der englische Track muss mit einer komprimierten Dolby-Digital-Plus-Fassung auskommen, deren Bitrate von 1,5 Mbit/s oft weniger als die Hälfte beträgt (siehe Bild). Auf der UHD-Blu-ray kommen auch O-Ton-Fans in den Genuss eines TrueHD-Kerns. 

Bild: Der Cinemascope-Transfer punktet in hellen Szenen mit einem ausgewogenen Kontrast, satten Farben  und hoher Feinzeichnung – etwa bei den roten Haaren des Gruselclowns. Dunkle Szenen wirken dagegen weniger plastisch, auch weil sattes Schwarz hier oft fehlt und die Durchzeichnung von Details bzw. Schattierungen etwas nachlässt. Kamerabedingt schleichen sich bisweilen Unschärfen am unteren Bildrand ein (z.B. 65:20). Knappe 5 Punkte.

Ton: Gleich zu Beginn prasselt Gewitterregen mit eindrucksvoller Räumlichkeit aus allen Boxen (0:45) und auch im weiteren Verlauf liefert die Atmos-Tonspur eine stimmungsvolle Untermalung – etwa bei Kindergesängen (9:41) oder Hall in der Kanalisation (108:40). Die Höhenboxen sind häufig im Einsatz. Highlight ist jedoch die Filmmusik, die wunderbar voluminös und kraftvoll aufspielend den kompletten Hörraum ausfüllt. Dafür gibt‘s die Höchstwertung.   

Extras: „Pennywise lebt“ (16:26), „Club der Verlierer“ (15:42), „König der Angst (13:50), Entfallene und nicht verwendete Szenen (15:16).

                                    

Die Wertung 
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 4 von 6 Punkten
Tonqualität 6 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Warner
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Tonspur Deutsch Dolby Atmos / TrueHD 7.1
Tonspur Englisch Dolby Atmos / DD+ 7.1
Untertitel deutsch, englisch

 

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