Blu-ray-Test: District 9

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Blu-ray-Test: District 9Alien-Film mal anders: Statt über eine US-Metropole herzufallen, landen in "District 9" die Außerirdischen im südafrikanischen Johannesburg. Und statt die Weltherrschaft anzustreben, vegetieren sie in einer Wellblechsiedlung vor sich hin. Ergänzt wird dieses ungewöhnliche SciFi-Setting durch eine originelle Inszenierung: Viele Handkamera­aufnahmen verleihen dem Regiedebüt von Neill Blomkamp im Zusammenspiel mit beißender Sozialkritik ein packendes Doku-Flair. Publikum wie Kritiker waren begeistert: "District 9" spielte 210 Millionen Dollar ein – das Siebenfache seiner Produktionskosten – und wurde für den Oscar als bester Film nominiert.

Die Story: Eine Privatfirma soll 1,8 Millionen Außerirdische aus einem Johannesburger Slumbezirk in ein neues Lager umsiedeln. Dabei infiziert sich einer der Mitarbeiter mit einem geheimnisvollen Virus und wird vom Jäger zum Gejagten.

Die Boni sind gut, werden dem Erfolg des Films aber nicht ganz gerecht. Im Regiekommentar spricht Neill Blomkamp unter anderem über seine Freundschaft zu Darsteller Sharlto Copley und seinen Kurzfilm "Alive in Joburg", einer Art Kurzversion von "District 9", der es leider nicht auf die Blu-ray geschafft hat. Eine Karte (siehe Bild) der Film-Locations mit Design-Skizzen bietet weitere Produktionsinfos in Textform. Auch das 34-minütige Making-of ist empfehlenswert, ebenso wie Featurettes über die Spezialeffekte, das Make-up und das Produktiondesign. BD-Live-User können via movieIQ auf weitere Infos zugreifen und via Cine­chat mit anderen über den Film plaudern. Auch im teureren Steelbook erhältlich.   ce  
                                      

Bildqualität: Die auf Red One Digitalkameras gedrehten Szenen (70 Prozent) sehen dank ausgezeichneter Detailzeichnung und Plastizität hervorragend aus, selbst kleinste Einzelheiten (Poren im Gesicht, 45:11) sind zu erkennen. Handkameraaufnahmen (Sony EX1) erzeugen hingegen den gewollten Doku-Look, fallen aber in puncto Schärfe und Detailzeichnung ab. In CGI-Einstellungen sind ab und an Motion-Blur-Effekte sichtbar.

Tonqualität: Angefangen bei dezenten Umgebungsgeräuschen (die Stimme des Doku-Kameramanns erklingt von hinten, 23:49) bis hin zu explosiven Schusswechseln und herabregnendem Schutt – der 5.1-Mix sorgt in nahezu jeder Einstellung für eine räumliche Klangkulisse.

Extras: Regiekommentar, interaktive Karte, entfallene Szenen (23:28), "Protokoll eines Filmemachers" (34:19), "Die Transformation von Wikus" (9:52), "Schauspiel und Improvisation" (12:05), "Konzept und Design" (13:18), "Generierung der Aliens" (10:18), movieIQ, CineChat.
 
Fazit: Der von "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson produzierte Alien-Thriller gehört dank innovativer Inszenierung und origineller Story zu den besten Science-Fiction-Filmen der letzten Jahre. 

Blu-ray-Test: District 9

Mit Waffengewalt werden die Aliens umgesiedelt.

 
Blu-ray-Test: District 9

Per interaktiver Karte lässt sich District 9 erkunden.

Die Wertung   
Film 6 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 4 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Sony
Originaltitel District 9
Laufzeit 112
FSK ab 16 Jahren
Bildformat 1,85:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Erhältlich ja

 
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 4/2010 erschienen.  

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