Blu-ray-Test: Die Verlegerin

Anfang der 1970er-Jahre ist Katharine Graham (Meryl Streep) die Verlegerin der renommierten Zeitung „The Washington Post“. Als ihr Chefredakteur (Tom Hanks) über einen Vertuschungsskandal im Weißen Haus berichten will, steht sie vor einer folgenschweren Entscheidung: Veröffentlichen oder nicht? Steven Spielbergs Plädoyer für die Pressefreiheit ist handwerklich toll gemacht und gut gespielt, kommt aber erst am Ende richtig in Schwung. 

Bild: Wie bei „Minority Report“, „Krieg der Welten“ und „Der Soldat James Ryan“ ließ Steven Spielberg bzw. dessen Hauskameramann Janusz Kaminski das 1,85:1-Bild stark verfremden. Mit einer entsättigten, meist grau-bräunlichen Farbgebung, Gegenlichtaufnahmen, diffusen Lichtquellen und teils starkem Filmkorn wird überzeugend Retro-Flair visualisiert – der Bildqualität ist das aber nicht förderlich. Trotzdem ist die Detail- und Kantenschärfe des 4K-Transfers (gedreht wurde analog auf 35mm) meist gut, manchmal sogar sehr gut. Wer allerdings auf polierte Hochglanz-optik steht, ist hier definitiv im falschen Film. 

Ton: In Anbetracht der Tatsache, dass meist nur geredet wird, kommt die 7.1-Abmischung (DTS-HD High Resolution mit 2,0 Mbit/s) überraschend räumlich daher – sei es New Yorker Straßenlärm oder die Büroräume der Zeitung. In Sachen Dynamik und Bass hält man sich allerdings zurück, selbst die Vietnam-Sequenz zu Beginn klingt recht zahm.   

Extras: Wie bei Spielberg-Filmen üblich, muss man auf einen Kommentar verzichten – dafür gibt es  eine Reihe informativer Videobeiträge: „Katharine Graham, Ben Bradlee und Die Washington Post“ (21:50), „Besetzung und Personen“ (15:55), „Eine Ära wieder aufleben lassen“ (17:01), „Filmstart von Die Verlegerin“ (25:33), „Musik in Die Verlegerin“ (6:44).