Blu-ray-Test: Der seidene Faden

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London in den 1950ern: Der exzentrische Modedesigner Reynolds Woodcock (Daniel Day-Lewis) hangelt sich von einer unglücklichen Beziehung zur nächsten. Bis sich der Egomane in das Model Alma (Vicky Krieps) verliebt, das ihm die Stirn bietet. Die Charakterstudie begeistert mit tollen Darstellerleistungen, brachte Daniel Day-Lewis trotz Nominierung aber nicht den vierten Oscar ein (siehe Fakten-Check).

Bild: Um die 50er-Jahre adäquat einzufangen, verwendete Regisseur Anderson nicht nur eine Reihe unterschiedlicher Kameraobjektive (gedreht wurde komplett analog auf 35mm) sowie verschiedene Filter (siehe Extras), sondern leuchtete die in warme Farben getauchte Szenerie auch meist diffus und/oder spärlich aus. Als Resultat macht sich oft heftiges Rauschen bemerkbar, unter dem Schärfe wie Feinzeichnung teils stark leiden, und bei Innenaufnahmen gehen Details zuweilen in Schattenbereichen unter (48:14). Das sieht zwar alles stimmig aus, unter objektiven Gesichtspunkten können wir für diesen Gegenentwurf zu einem digitalen Hochglanztransfer aber nur dicke drei Punkte vergeben.

Ton: Der melancholische Score verteilt sich gut über alle Kanäle und einzelne Umgebungseffekte wie Gemurmel in einem Restaurant (36:23) erweitern das frontlastige Geschehen auf die rückwärtigen Boxen. Eine englische DTS:X-Abmischung gibt es leider nur auf der bei uns nicht erscheinenden UHD-Blu-ray.

Extras: Neben einer Fotogalerie und den Beiträgen „Für den hungrigen Jungen“ (4:51) und „Woodcock Haus Modenschau“ (2:47) gibt es einen aufschlussreichen Einblick in die Kameratests am Set (8:42). Hier verrät Regisseur Anderson, welche Linsen er für welche Szenen wählte und wie sich diese auf Schärfe, Farben und Filmkorn auswirken.

Die Wertung 
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 3 von 6 Punkten
Tonqualität 3 von 6 Punkten
Bonusmaterial 2 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Universal
Bildformat 1,85:1 (1080/24p)
Tonspur Deutsch DTS 5.1
Tonspur Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel deutsch

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