Blu-ray-Test: Der letzte Exorzismus

0

Test Der letzte Exorzismus"Diese Doku enthält mutmaßlich echte Dämonenstimmen. Unsere Religionsberater warnen: Das Zuhören kann Dämonen anlocken. Sie empfehlen das Schutzgebet im Bonusmaterial." Dieser Hinweis vor einem Beitrag ‚über wahre Exorzismen‘ gehört zum Ungewöhnlichsten, was uns auf Blu-ray bis jetzt untergekommen ist. Blöd nur, dass deutsche Kunden der potenziellen Dämonenverfolgung schutzlos ausgeliefert sind – das Schutzgebet gibt es nur auf der US-Version.

Nicht minder ungewöhnlich kommt einer der drei Audiokommentare daher, in dem eine Psychologin, eine Exorzismus-Beraterin und ein Exorzismus-Opfer ihre okkulten Erfahrungen zum Besten geben. Die restlichen Boni (unter anderem ein Making-of, Interviews und Casting-Aufnahmen) sind hingegen mit Ausnahme eines Video­theken-Rundgangs mit Regisseur Daniel Stamm und Produzent Eli Roth (Zitat Roth: "Ich bewundere, wie viel Oralverkehr Till Schweiger in ‚Keinohrhasen‘ hat!") dämonenfreie Standardkost.

Handlung und Inszenierung bieten hingegen Abwechslung vom Horror-Einerlei. Vor allem durch den Aufbau als Pseudo-Doku à la "Blair Witch Project" haucht die gerade mal 1,8 Millionen Dollar teure Produktion dem Thema Teufelsaustreibung neues Leben ein. Dazu gesellen sich kantige Charaktere und augenzwinkernde Ironie, die sich wie ein roter Faden durch die Story eines vom Glauben abgefallenen Priesters zieht: Der Geistliche will für ein Filmteam an einer besessenen Farmerstochter seinen letzten – inszenierten – Exorzismus durchführen. Jedoch rechnet er nicht damit, dass in der 16-Jährigen tatsächlich Böses schlummert.

Bildqualität
Wie bei einer Pseudo-Doku nicht anders zu erwarten, kann der auf HD-Video gedrehte Schocker nicht als HD-Demomaterial herhalten. Dennoch liegen Schärfe und Detailzeichnung in angemessen ausgeleuchteten Szenen zu Beginn auf gutem Niveau. Einmal auf der Farm angekommen dominieren hingegen dunkle Einstellungen, die zwar wenig rauschen, jedoch in puncto Durchzeichnung deutlich abfallen. 

Tonqualität
Nach frontlastigem Beginn ist nach 35 Minuten erstmals buchstäblich der Teufel los. Im weiteren Verlauf wird das okkulte Treiben mit schaurig-räumlichem Scheppern, Dröhnen und Schreien in Szene gesetzt. Auch der atonale Score unterstützt effektiv die Hochspannung.

Extras
Drei Audiokommentare (mit Regisseur und Produzent, mit Regisseur und Darstellern sowie mit einem Exorzismus-Opfer und Experten), "Einführung zum Film von Eli Roth" (0:23), "Making-of" (19:34),
"Real Stories of Exorcism" (14:02), "Casting" (17:39), "Eli Roth & Daniel Stamm in der Videothek" (15:25), Interviews (19:12), Trailer.

Die Wertung   
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 3 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 4 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Kinowelt
Originaltitel The Last Exorcism
Laufzeit 87 Minuten
FSK ab 18 Jahren
Bildformat 1,78:1 (1080p/24Hz)
Ton Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
BD-Live nein

 

Antworten