Blu-ray-Test: 10 Cloverfield Lane

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10-Cloverfield_CoverIrgendwie „Cloverfield“, irgendwie aber auch nicht: Zwar spielt „10 Cloverfield Lane“ namentlich auf den Found-Footage-Hit „Cloverfield“ an und hat mit J.J. Abrams den gleichen Produzenten.

Allerdings erinnern Stil wie Story kaum an das acht Jahre alte Monsterspektakel: Michelle (Mary Elizabeth Winstead) erwacht nach einem Autounfall im Bunker von Howard (John Goodman). Seiner Aussage nach ist die Erde nach einem Atomangriff verseucht, einzig sein selbstgebauter Schutzraum sei noch sicher. Zusammen mit dem ebenfalls eingesperrten Emmett (John Gallagher Jr.) hegt Michelle jedoch Zweifel an der Geschichte des zunehmend paranoid werdenden Howard.

Während Plot und Darsteller für einen atmosphärisch dichten Psychothrill sorgen, fesselt der deutsche Ton nur bedingt. Denn während O-Ton-Fans in den Genuss einer Atmos-Abmischung (mit 7.1 TrueHD-Kern) kommen, gibt es beim Wechsel auf die Synchronspur nur klanglich komprimierte Dolby-Digital-Kost mit 5.1-Kanälen. Zwar macht die deutsche Abmischung einen guten Job, auf Englisch sorgen jedoch passend eingesetzte Höheneffekte für ein Plus an Atmosphäre – schließlich spielt sich auch im Film das Unheimliche über den Köpfen ab.

Beim Bonusmaterial wäre ebenfalls mehr drin gewesen. „Auch Cloverfield“ und „Ende der Geschichte“ reißen eine Verbindung der beiden Filme zwar an, lassen am Ende aber mehr Fragen offen als sie beantworten. Der interessanteste Beitrag ist „Bunkermentalität“: Hier sieht man kurze Szenen vom Bau des Schutzraumes, der komplett aus Holz konstruiert wurde; Mauer- oder Metallstrukturen malte man nachträglich auf. Auch erklärt Regisseur Trachtenberg, warum er den Film fast komplett in chronologischer Reihenfolge gedreht hat. Weitere nette Zusatzinfos geben Trachtenberg und Abrams im Audiokommentar preis.

Fazit: Aufreibender Psychothriller mit guten Darstellern,  der sich trotz namentlicher Verwandtschaft stilistisch klar von „Cloverfield“ abhebt.

Bild: Die Tristesse im Bunker verdeutlichen überwiegend kühle Farben. Schärfe und Detailzeichnung überzeugen, lediglich in dunklen Szenen mangelt es mal an Durchzeichnung. Leichtes Rauschen ist selten sichtbar und stört nicht.

Ton: Dominant ist der raumfüllende Score, der mal ruhig, mal dynamisch aufspielt. Effekte sind immer wieder auf allen Kanälen zu hören (Auto­unfall 5:18). Der englische Atmos-Track bietet an den passenden Stellen auch Sound von oben (Helikopter 55:50, Dachluke 57:10) und lässt teilweise auch den Score aus den Deckenboxen klingen.

Extras: Audiokommentar von Regisseur Dan Trachtenberg und J. J. Abrams, „Auch Cloverfield“ (9:07), „Bunkermentalität“ (3.48), „In Deckung“ (1:44), „Spin-Off“ (3:52), „Kelvin Optical“ (6:07), „Feinabstimmung“ (6:42), „Ende der Geschichte“ (3:19).

Die Wertung 
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Paramount
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Tonspur Deutsch Dolby Digital 5.1
Tonspur Englisch Dolby Atmos / TrueHD 7.1
Untertitel deutsch, englisch

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