Ich bin seit Jahren begeisterter Leser Ihrer Zeitschrift und hätte folgende Frage: Wenn bei einer Blu-ray als Tonformat 7.1- oder 5.1-Dolby-Atmos angegeben ist, wie werden die Tonspuren auf die Höhenkanäle aufgeteilt? Normalerweise braucht man bei Dolby Atmos mindestens sieben Audiokanäle, also 5.1.2 oder 5.1.4, das wären ja schon neun Kanäle. Zum Beispiel bei der Blu-ray „Pan“ (2015) ist die Tonspur Dolby Atmos 7.1, das würde doch nur eine 5.1.2-Einstellung unterstützen, liege ich da richtig? Wie verhält sich das bei der Blu-ray „Jupiter Ascending“ mit Dolby Atmos 5.1, was würde das für ein Boxen-Setup ergeben? Es liegen ja nur fünf Tonspuren bereit und eine für den Subwoofer.
Peter Hintermaier, per E-Mail
audiovision: So einfach ist es nicht, da sich Dolby mit dem Atmos-Tonformat vom einem kanalbasierten Surroundkonzept verabschiedet hat. Vielmehr baut jede Atmos-Tonspur auf einen konventionellen Tonkern (True-HD oder Digital Plus) auf, der in der Regel aus 7.1-Kanälen besteht – eine Atmos-Spur mit 5.1-Kern ist uns in der Testpraxis noch nicht begegnet. In den 7.1-Kanälen verstecken sich zusätzliche Toninformationen in Form von Metadaten, die nur von einem Dolby-Atmos-Dekoder ausgelesen werden können. Aus 7.1-Kanälen werden auf diese Weise 7.1.4, die derzeit im Heimkino maximal zum Einsatz kommen. Ähnlich verhält es sich beim neuen 3D-Tonformat DTS:X. Welcher Lautsprecher welche Toninformation ausgibt, entscheidet der Dekoder in Abhängigkeit vom Boxen-Setup. Während AV-Receiver ohne Atmos-Funktionalität nur den 7.1-Kern erkennen, verarbeiten Atmos-fähige AV-Receiver den kompletten Datenstrom samt der Metadaten und zeigen dies – falls vorhanden – in ihren Info-Menüs auch an (siehe Bild).