gfu Insights & Trends – Das Innovationsforum der gfu im Vorfeld der IFA

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Spannenden Input bot das Innovationsforum gfu Insights und Trends der gfu Consumer
und Home Electronics GmbH, Frankfurt, Veranstalter der IFA am 11. Juli 2017 im bbcc Berlin
Congress Center. Auf der zweistündigen Veranstaltung, die von Judith Rakers moderiert
wurde, gaben hochrangige Vertreter der Consumer & Home Electronics, aus verwandten
Branchen und aus der Welt der Medientechnologien Einblick in aktuelle Themen und skizzieren
Szenarien für künftige Entwicklungen.

Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, eröffnete die Reihe der Themen-
Vorträge. Er stellte die Ergebnisse der jüngsten Markt-Studie der gfu vor. Sein Beitrag Motive,
Einstellungen und Kaufkriterien – die Konsumtrends in Consumer- und Home
Electronics ging unter anderem folgenden Fragen nach: Bleibt der Fernseher das beliebteste
Gerät der Consumer Electronics? Verdrängen Streaming und Abo-Dienste das traditionelle
Fernsehen? Wie wichtig sind Bildqualität und Bildschirmgröße? Wird Virtuelle Realität zum
Marktrenner? Genießt Telemedizin zunehmend Vertrauen? Werden die Deutschen ein Volk
von Hobby-Köchen? Wird die Küche gar das neue Wohnzimmer? Manche Ergebnisse der
Studie stützen die Erwartungen, andere überraschen. Insgesamt helfen sie, den Markt zu
verstehen und die Aktivitäten von Industrie und Handel noch besser an den Bedürfnissen der
Konsumenten auszurichten.

„Die Technik-Nutzung ist auf einem hohen Niveau, vielfach gibt es aber unterschiedliche Akzeptanz
in den Altersgruppen. Auch die Anschaffungsbereitschaft für Consumer Electronics
und Home Appliances ist unter den Befragten hoch. Dies sind beste Voraussetzungen für
eine erfolgreiche IFA von 1. bis 6. September in Berlin, die als internationaler Marktplatz und
Treffpunkt der Branchen wieder einen umfassenden Überblick zu Neuheiten und Produkt-
Premieren bieten wird“, resümierte Hans-Joachim Kamp.

Der zweite Beitrag Smarter hören – vernetzte Medizinprodukte und multifunktionale
Schnittstellen für den akustische Alltag von Joachim Gast, Geschäftsführer ReSound
Deutschland, hatte folgenden Hintergrund: Fortschreitende Vernetzung erlaubt nicht nur den
Datenaustausch zwischen einzelnen Geräten. Sie überwindet auch die Grenzen zwischen
ganz unterschiedlichen Produktwelten aus unterschiedlichen Branchen, um so neue Anwendungsfelder
zu schaffen – etwa an den Schnittstellen von Konsum- und Medizintechnik. Ein
Beispiel dafür ist die Entwicklung von Hörgeräten: Neben rein medizinischen Funktionen erschließt
die Vernetzung auch Komfort und Lebensgenuss.

„In vielen Situationen werden Menschen mit Hörgerät / hearable zukünftig besser hören können
als Menschen mit gesundem Gehör“, ist sich Joachim Gast sicher. Und er ergänzt: „Die
Einbindung moderner Hörgeräte in digitale Netzwerke erlaubt ganz neue Funktionen. Apps
erleichtern zudem die Bedienung und ermöglicht perfekte akustische Anpassung an das Gehör.“
Speak Energy – das Energienetzwerk EEBUS hieß der dritte Beitrag. Detlef Niehaus,
Entwicklungsleiter Vernetzungskomponenten & Vorentwicklung Miele & Cie. KG, beschrieb
eine branchenweite Herausforderung und Ansätze zu ihrer Lösung: Voraussetzung für
grenzüberschreitende Vernetzung ist die Fähigkeit aller beteiligten Geräte und Komponenten,
einander zu verstehen. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht: Noch immer existieren
unzählige Insellösungen nebeneinander, ein universelles „digitales Esperanto“ wird es
voraussichtlich nie geben. Doch es gibt eine ganze Reihe von Allianzen, die digitale Sprachregelungen
für definierte Anwendungen formulieren und so die Kooperation von Geräten im
Internet der Dinge ermöglichen. Eine davon ist die EEBUS-Initiative, die eine Verständigungsplattform
für alle Gerätearten geschaffen hat, die mit Energieerzeugung und Energieverbrauch
zu tun haben. Die Arbeit dieses Gremiums steht exemplarisch für einen übergeordneten
Trend: Sprachbarrieren werden im Internet der Dinge zunehmend überwunden.

„Mit der Etablierung des EEBus-Kommunikationsstandards ist die Voraussetzung für ein intelligentes
Energiemanagement im Smart Home geschaffen. Stromerzeugung und Nachfrage
können besser aufeinander abgestimmt werden. Privathaushalte werden mittel- bis langfristig
durch Kosteneinsparungen davon profitieren. Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen
wird dem intelligenten Energiemanagement im Smart Home zusätzliche Impulse
verleihen“, so Detlef Niehaus.

Wenn Ihre Kaffeemaschine einen Barista hat – Künstliche Intelligenz im vernetzten
Haushalt. Im vierten Vortrag ging es um künstliche Intelligenz im Smart Home. Was ist,
wenn nicht nur die Geräte untereinander kommunizieren, sondern wenn sie auch noch mit
den besten Algorithmen der Welt vernetzt sind? Martin Vesper, CEO der digitalSTROM AG,
hatte spannende Antworten parat: Sein Unternehmen entwickelt unter anderem sogenannte
device bots für das smarte Zuhause.

„Durch die Vernetzung von einfachen Haushaltsgeräten mit den besten Algorithmen der Welt
kommt ein dramatischer Zuwachs an Komfort, Kompetenz, Sicherheit und Energieeffizienz in
die Häuser“, konstatiert Martin Vesper.

Spektakuläre Entwicklungen gibt es auch in der Welt der elektronischen Medien. Was in der
Welt der Videospiele schon zu den etablierten Techniken gehört, beeinflusst nun auch die
Medienproduktion: 360-Grad-Kameras erfassen die Welt für Filme, in denen sich der Zuschauer
bewegen kann wie im wirklichen Leben, Virtuelle Realität generiert dreidimensionale
Szenerien aus dem Computer, Augmented Reality verbindet virtuelle und reale Welt vor
den Augen des Betrachters. Zwei Beiträge umrissen das Thema bei gfu Insights & Trends:
Und Dr. Ing. Ralf Schäfer, Division Director Video Fraunhofer Institut für Telekommunikation,
Heinrich Hertz Institut, sprach über die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten seines
Instituts zu Produktion und Anwendungen von Virtueller Realität.
„Das Fraunhofer HHI arbeitet an der gesamten Übertragungskette von VR, von der Produktion
bis hin zu Übertragungs- und Wiedergabeverfahren“, erklärt Dr. Ing Ralf Schäfer.
Rundschau in 360 Grad – Neue Medien und der Traum vom Raum hieß der Vortrag von
Kay Meseberg, Projektleiter ARTE 360/VR, ARTE TV.

„Die Arte 360/VR App steht bereits in 182 Ländern zum Download bereit. Zur IFA wird ARTE
am Stand der ARD einen Prototypen für ARTE 360/VR in Verbindung mit Smart TV präsentieren.“
Insights & Trends war zugleich die Auftaktveranstaltung des IFA Innovations Media Briefing
(IMB), das am 11. und 12. Juli ebenfalls im bcc Berlin Congress Center stattfindet. In
20-minütigen Präsentationen stellen namhafte IFA-Aussteller neueste Ideen, Produkte und
Innovationen vor. Zusätzlich ermöglichen individuelle Gespräche, Interviews und Produktpräsentationen
den Medienvertretern eine qualitativ hochwertige und fokussierte IFAVorberichterstattung.

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