Blu-ray-Test: Arrival

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arrival_coverAus dem Nichts tauchen an verschiedenen Stellen auf der Welt Raumschiffe auf. Die Motive der bizarr anmutenden Aliens sind unbekannt. Linguistin Louise (Amy Adams) und Mathematiker Ian (Jeremy Renner) sollen für das Militär Kontakt mit den extraterrestrischen Wesen aufnehmen. Doch die Suche nach Antworten wird schnell zum Rennen gegen die Zeit. Regisseur Denis Villeneuve („Prisoners“, „Sicario“) verfilmte die Kurzgeschichte „Story of Your Life“ als intelligentes, erzählerisch komplexes Sci-Fi-Drama, das wenig Action, aber viel Stoff zum Grübeln bietet.

Wer auf Letzteres wenig Lust hat, für den bringt der 30-minütige Beitrag „Arrival verstehen“ etwas Licht ins Dunkel – daher sollte man sich diesen erst nach dem Film anschauen. Wer anschließend noch tiefer in die schwierige Thematik eintauchen will, hört bei „Prinzipien von Zeit, Gedächtnis & Sprache“ ganz genau zu – oder liest aufmerksam die deutschen Untertitel. 

Zwei weitere Bonus-Beiträge beschäftigen sich mit dem außergewöhnlichen Sound, für den „Arrival“ sogar mit dem Oscar prämiert wurde. Hier erfährt man unter anderem, dass Komponisten und Tontechniker zum Teil mit analogem Band arbeiteten und verschiedene, mitunter sehr abstrakt klingende Chöre einsetzten. Da klingt es etwas merkwürdig, wenn Regisseur Villeneuve erklärt: „Der aussagekräftigste Sound ist Stille.“ Aber irgendwie ist auch der ganze Film, der auch als Ultra-HD-Blu-ray erscheint, merkwürdig – aber das ist in diesem Fall nichts Negatives, ganz im Gegenteil. sg

Film: Alles, nur nicht von der Sci-Fi-Stange: „Arrival“ ist komplex, atmosphärisch und spannend.

Bild: Der ziemlich trist anmutende Cinemascope-Transfer folgt stilistisch der beklemmenden Film-thematik: Zwar bewegen sich Schärfe und Feinzeichnung auf gutem Niveau, leiden jedoch unter dem zu schwachen Kontrast und dem Verzicht auf sattes Schwarz. Beides sorgt für dunkle, matte und zweidimensionale Bilder mit wenig Tiefenwirkung. Auch die blassen und oft unterkühlten Farben tragen zur bedrückenden Düsterstimmung bei.

Ton: Der Oscar für das beste Sound Editing dürfte unter anderem den bizarren Sprachlauten der Aliens geschuldet sein, die ohrenbetäubend laut, voluminös und bassgewaltig aus den Boxen grollen. Auch Helikopter und eine Explosion (75:57) bringen das Heimkino vereinzelt zum Beben. Meist spielt sich jedoch der elegische Düster-Score angenehm räumlich in den Vordergrund.   

Extras: „Arrival verstehen“ (30:02), „Die Filmmusik“ (11:24), „Das Sound-Design“ (13:59), „Der Schnitt-Prozess“ (11:19), „Prinzipien von Zeit, Gedächtnis & Sprache“ (15:24).

Die Wertung 
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 4 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 4 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Sony
Bildformat 2,40:1 (1080/24p)
Tonspur Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Tonspur Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
Untertitel deutsch, englisch

 

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