Verärgerte 3D-Fans

5

audiovision: Selten haben wir soviel Feedback bekommen wie auf das Editorial „Und tschüss 3D“ in der Ausgabe 3-2017. Grund genug, an dieser Stelle einige der Kommentare (in teils gekürzter Form) zu veröffent-lichen. Der Tenor war meist ähnlich.

Lothar Schmitter: Mit Interesse und Bedauern habe ich das Editorial der audio-vision 3-2017 gelesen. Wenn man schon seit den 1970er-Jahren an der zweidimensionalen und gleichzeitig an der Stereographie interessiert war, markierte das 3D-Fernsehen inklusive entsprechender 3D-Kameras endlich den Durchbruch: Kamera an und das Ergebnis auf einem großen Fernseher genießen war der Traum jedes Stereo-skopikers seit Jahrzehnten. Und dann ein so schnelles Ende!

Warum ist es nicht möglich, eine vorhandene und mit viel Trommel-wirbel propagierte Technik als Standard beizubehalten? Die Liebhaber von 3D-Filmen sind nicht über Nacht verschwunden, nur weil die Industrie es sich so zurecht rechnet.

Michael Thielemann: Mir ist gutes 3D allemal lieber als das auch von Euch so hochgelobte High Dynamic Range (HDR). Wenn der Fernseher groß genug ist (meiner misst 75 Zoll), gibt es auch keine Probleme mit Rahmenverletzungen.

Holger Averhof: Mir ist völlig unverständlich, warum die TV-Industrie die 3D-Technik wie eine heiße Kartoffel fallen lässt, wenn jeder große Hollywood-Film nach wie vor in 3D produziert wird. Eigentlich wollte ich mir einen 2017er-OLED-TV von LG zulegen, aber jetzt werde ich versuchen, noch ein 2016er-Modell mit 3D zu erhaschen – ansonsten könnte ich meine rund 100 3D-Scheiben auch gleich in die Tonne treten. Panasonic macht ja noch 3D, aber nur bei LCD – und für mich ist OLED die Zukunft. 

Sebastian Frigger: 3D im Wohnzimmer ist meiner Meinung nach genauso unnütz wie ein gebogener Flatscreen (ist ja ein Widerspruch in sich). Wenn überhaupt, macht 3D nur mit einem Projektor Sinn, aber leider ist meiner Erfahrung nach das 3D-Bild im Heimkino oft einfach zu dunkel.     

Moritz Nehrhaupt: Dass 3D dem Untergang geweiht ist, konnte man bereits daran sehen, dass die Technik von der Ultra-HD-Blu-ray nicht unterstützt wird. Dafür bekommen wir mehr Pixel, die man aber auf dem Fernseher ohnehin nicht sieht – zumindest nicht, wenn man wie ich mehr als zwei Meter weg sitzt. Und auch von High Dynamic Range bin ich nicht wirklich überzeugt. Das soll Fortschritt sein?

003-editorial-3-2017_cs

Unsere 3D-Verabschiedung im Editorial der vorletzten Ausgabe wollten etliche Leser nicht unkommentiert lassen.

5 Kommentare

  1. Curved Displays finde ich nicht besonders aufregend, aber einen 3 D Naturfilm zu sehen und dabei einem Löwen das Fell zu kraulen war schon eine tolle Sache

  2. Nick Nickel am

    Ich wollte mir in diesem Jahr einen Sony OLED 4k 65″ zulegen.
    Das hat sich jetzt mit der 3D-Tauglichkeit erledigt.

  3. Ich gucke 3D mit einem Epson – Projektor. Da kann man für 3D die Helligkeit extra einstellen. Zu dunkel ist mir das Bild nur selten.

  4. Letzten Juli wollte ich endlich in die 4K/HDR-Zukunft durchstarten und habe mir einen LG OLED 65C6V für fast 6000 EUR zugelegt und den Panasonic DMP UB704 für rund 400 EUR und einen Denon AVR X-4200W für rund 900 EUR.
    Noch nie durfte ich bis dahin solch ein perfektes 3D-Bild erleben. Es gibt so gut wie keine Doppelkonturen. Ein wirklich sauberes Bild, ein Genuss. Und jetzt, wo sie ein solch perfektes 3D hinbekommen haben, wird 3D eingestellt. Sehr sehr traurig.
    Stattdessen wird auf HDR und 4K gesetzt. Mein Résumée nach einem Jahr 4K: enttäuschend schwach, möchte fast Mogelpackung sagen. M.W.n. gibt es unglaubliche 3 Filme (ohne Reportagen), die ein echtes 4K-Bild, also basierend auf einen entsprechenden Master, anbieten. In meinem Regal stehen also nur die UHD Blu-rays Lucy, The Revenant und Passengers. Das Bild von Passengers ist wirklich wow! Und die audiovision hat diese UHD-BD noch nicht getestet. HDR begeistert mich nicht so sehr, wie die Werbung und Presse es einem weiss machen möchte. Auch die Unterschiede zwischen HDR und SDR sind eher gering – die zuvor genannten Filme habe ich auch auf Blu-ray und kann daher direkt vergleichen. Nur im Direktvergleich merke ich überhaupt Unterschiede.
    Aufgrund der o.g. Situation kaufe ich mir lieber Blu-rays und nehme wo es geht dir 3D-version mit.
    Liebe Film- und Fernsehindustrie, dass hättet ihr viel kundenfreundlicher machen können.

  5. …Neben den hohen einmaligen Investitionen muss ich auch bemängeln, dass der reguläre Preis für UHD Blu-rays für das momentan gebotene unangemessen hoch ist. Auch das spricht für noch derzeit für normale Blu-rays.

Antworten