Bang & Olufsen Beosound 35 (Test)

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Beim neuen Multiroom-Lautsprecher -Beosound 35 von Bang & Olufsen (B&O) ist vieles außergewöhnlich: das Design, die Wahl der Materialien und – so viel sei schon verraten – der Klang. Außergewöhnlich ist auch der Preis: knapp 2.300 Euro für eine Streaming-Box ist eine Ansage, an der sich der WLAN-Lautsprecher des dänischen Herstellers messen lassen muss.

Hochwertiges Aluminium

bo_beosound_35_proconDer exakt einen Meter lange Lautsprecher – wahlweise mit weißem oder schwarzem Stoffbezug erhältlich – wiegt 6,2 Kilo und kann entweder auf einem silbernen Standfuß oder an der Wand befestigt werden. Ein seitliches Fünfeck verleiht der Box ihre markante Form. Die Gehäuserückseite ist aus drei Millimeter dickem Aluminium gefertigt – das sieht nicht nur hochwertig aus, sondern spendiert dem drahtlosen Lautsprecher auch die erforder-liche Steifigkeit, um störende Vibrationen zu vermeiden. Dass B&O keine Technik-Geräte von der Stange, sondern kleine Kunstwerke liefern will, illustriert der Mitarbeiter, der den Beosound 35 im Testraum aufbaut, sehr anschaulich: Mit weißen Handschuhen, wie sie sonst nur Oberkellner im Gourmet-Restaurant beim Eindecken des Tisches tragen, schraubt er den Schallwandler am Standfuß fest. Denn Fingerabdrücke sind an der empfind-lichen Aluminiumhülle nicht willkommen.

Der Beosound 35 kommuniziert mit Smart-phones und Tablets über Bluetooth 4.0, WLAN oder Apple AirPlay. Die Rückseite zieren eine Netzwerkbuchse, ein optischer Digital- sowie ein Line-in-Eingang zum Anschluss analoger Zuspieler. An der Front sitzt ein OLED-Display mit 256 x 64 Pixeln, das gut ablesbar über Streamingdienst, Interpret und Songtitel informiert. Wischbewegungen auf der Touch-Leiste bewirken eine Veränderung der Lautstärke, ebenso kann man zum nächsten Song springen oder die Quelle auswählen. In der Regel wird der Lautsprecher jedoch per „BeoMusic“-App oder über die optional erhältlichen Fernbedienungen BeoRemote One, BeoSound Essence Remote oder Beo4 gesteuert.

Je lauter, desto besser

Zu den unterstützten Formaten gehören MP3, WMA, AAC, ALAC, FLAC, WAV und AIFF mit einer maximalen Auflösung von 192 kHz und 24 bit. Zudem hat Bang & Olufsen unter anderem die Musikdienste Deezer, Spotify,  TuneIn sowie Google Cast integriert. Im Betrieb ist der Multiroom-Lautsprecher extrem präsent und gefällt durch seine hohe Dynamik. Mit zunehmender Lautstärke bereitet die Musikwiedergabe mehr Spaß, dann spielt die Box das Leistungsvermögen ihrer beiden vier Zoll großen Tief- und der beiden dreiviertel Zoll großen Hochtöner nämlich erst richtig aus.

Die Rückseite des Beosound 35 zieren unter anderem eine Netzwerkbuchse, ein optischer Digitaleingang und Line-Anschlüsse für analoge Zuspieler.

Die Rückseite des Beosound 35 zieren unter anderem eine Netzwerkbuchse, ein optischer Digitaleingang und Line-Anschlüsse für analoge Zuspieler.

Die Erst-Einrichtung des Beosound 35 erfolgt über die für Apple und iOS kostenlos erhältliche „BeoSetup“-App. Die Anwendung ist übersichtlich gestaltet und selbsterklärend, reagierte im Test mitunter aber äußerst langsam oder musste auch schon mal neu gestartet werden – obwohl der Lautsprecher per Netzwerkkabel ins Internet eingebunden war und die DSL-Datenleitung eine hohe Übertragungsrate gewährleistete.

Über das Programm hat man nicht nur Zugriff auf die unterschiedlichen Quellen und Musikdienste, sondern kann auch Timer, die maximale Lautstärke und Alarme definieren. Dann wird zu einem beliebigen Zeitpunkt Musik von der gewünschten Quelle abgespielt. Um AirPlay nutzen zu können, benötigt man ein mobiles Apple-Gerät mit iOS 4.3.3 oder höher, einen Mac ab OS X Mountain Lion oder einen Mac bzw. Windows-Rechner mit iTunes ab Version 10.2.2.

Die Rückseite des Beosound 35 zieren unter anderem eine Netzwerkbuchse, ein optischer Digitaleingang und Line-Anschlüsse für analoge Zuspieler.

Die Einrichtung des Beosound 35 erfolgt über die „BeoSetup“-App per WLAN oder Netzwerkkabel.

Aus dem braven Dänen bei Zimmerlautstärke wird ein mitreißender Hitzkopf. Befeuert wird der Beosound von jeweils zwei 80 Watt starken Class-D-Verstärkern. Stimmen sind sehr sauber zu verstehen, insgesamt wirkt das Setup ausgewogen. Im Tieftonkeller wummert die Box ordentlich, ohne gemessen am Preisniveau aber eine Gänsehaut zu erzeugen. Bei recht mittiger Sitzposition stellt sich ein gutes Raumgefühl ein, das nach außen hin allerdings etwas abflacht. Auch in hektischen Sequenzen bleibt der Speaker von Bang & Olufsen souverän und jederzeit Herr der Lage, selbst extreme Höhen meistert er bravourös. Je nach Platzierung im Raum sollte im App-Menü die Position „freistehend“, „Wand“ oder „Ecke“ ausgewählt werden. jw

Genau einen Meter lang: Der Beosound 35 von Bang & Olufsen eignet sich auch für die Montage auf einem Standfuß und verfügt über ein Front-Display. Die Bedienung der Box gelingt per App oder über eine optionale Fernbedienung des dänischen Herstellers.

Genau einen Meter lang: Der Beosound 35 von Bang & Olufsen eignet sich auch für die Montage auf einem Standfuß und verfügt über ein Front-Display. Die Bedienung der Box gelingt per App oder über eine optionale Fernbedienung des dänischen Herstellers.

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AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht B&O Beosound 35 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 2300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

sehr gut

Klanglich und optisch ist der Beosound 35 ein Highlight am WLAN-Speaker-Himmel. Wer die Box im Multiroom-Verbund aufspielen lassen will, muss aber tief ins Portemonnaie greifen.

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