578 Euro für einen Fernseher

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In Ausgabe 11-2016 geben Sie die „Zahl des Monats“ mit 578 an. Wenn jeder Deutsche im Durchschnitt 578 Euro für einen neuen Fernseher ausgibt, warum sind dann alle von Ihnen getesteten Geräte mindestens dreimal, häufig sogar zehnmal so teuer? Wer kauft sich einen Fernseher für 4.000 bis 5.000 Euro? Ich kenne niemanden und Sie vermutlich auch nicht. Maik, per E-Mail

audiovision: Im Gegensatz zur Ihrer Annahme kennen wir in der Tat einige Leute, die sich einen Fernseher für 4.000 bis 5.000 Euro zugelegt haben. Aber natürlich ist so eine Investition die Ausnahme. Dass die von uns getesteten Fernseher ein Mehrfaches dessen kosten, was der Deutsche derzeit im Durchschnitt für einen Fernseher ausgibt, hat mehrere Gründe.

1. Die Größe: Wir testen nur noch Fernseher mit einer Diagonale von mindestens 50 Zoll. Und die sind von Haus aus bereits um einiges teurer als 32-Zöller oder noch kleinere Modelle für Küche und Bad, die allesamt in die 578-Euro-Berechnung der GFK einfließen.

2. Die Auflösung:  Seit einigen Monaten kommen uns keine Full-HD-Modelle mehr ins Haus, wir testen nur noch Geräte mit 3.840 x 2.160 Pixeln. Zwar gab es bei den superhochaufgelösten Flatscreens in letzter Zeit auch diverse Preisreduktionen, trotzdem sind sie noch ein gutes Stück teurer als ihre Kollegen mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten.

3. Der Marktpreis: Wir geben in unseren Tests stets die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers an. Der tatsächliche Staßenpreis liegt, nicht zuletzt aufgrund der stetig wachsenden Konkurrenz im Netz, oft weit darunter – vor allem bei nicht mehr ganz aktuellen Modellen.

Aber selbst wenn man diese Faktoren herausrechnet, testen wir überproportional viele Geräte, die der gehobenen Mittelklasse oder der Oberklasse zuzuordnen sind. Denn neben dem Aspekt der reinen Kaufberatung wollen wir immer am Puls der Zeit sein und schauen, wo die aktuellen Grenzen in Bezug auf die Bildqualität liegen – und die werden in Zeiten von High Dynamic Range und Co. meist nur mit den Top-Geräten der Hersteller erreicht. Und Modelle mit über 1.000 Nits, einer homogenen Ausleuchtung und hoher Blickwinkelstabilität bekommt man nun einmal nicht für 578 Euro.

Die 55-Zoll-Fernseher in unserem aktuellen Testfeld dürften sich hingegen die meisten Leser leisten können, auch wenn sie deutlich über dem TV-Durchschnittspreis liegen. 

OLED-TVs wie der LG 65G6D kosten mehr als das Zehnfache dessen, was jeder Deutsche derzeit für einen Fernseher ausgibt (578 Euro).

OLED-TVs wie der LG 65G6D kosten mehr als das Zehnfache dessen, was jeder Deutsche derzeit für einen Fernseher ausgibt (578 Euro).

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