Sumiko S.9 (Test)

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Das Portfolio von Sumiko besteht nur aus Subwoofern und Tonabnehmern für Plattenspieler. Diese Kombination scheint ungewöhnlich, zumindest bis man sich die Firma genauer anschaut: Die asiatische Fine Sound Group betreibt Sumiko als High-End-Vertrieb für die hauseigenen Produkte in den USA. In deren Programm finden sich so namhafte Hersteller wie Audio Research, McIntosh und Sonus Faber. Was im Portfolio noch fehlte, waren bezahlbare Subwoofer. Und die bekamen als Herstellernamen eben „Sumiko“ verpasst, zu den anderen Marken hätten sie in Sachen Preisgestaltung kaum gepasst.

Technik

Sumiko-S.9_PCGanz von vorne musste Sumiko bei der Woofer-Entwicklung nicht anfangen. Denn mit Sonus Faber waren kompetente Lautsprecher-Ingenieure im Hause, was man dem S.9, den der deutsche Vertrieb Audio Reference uns zur Verfügung stellte, durchaus anmerkt: Er ist für die angekündigte Performance recht kompakt und weist einige interessante und eigenständige Konstruktionsdetails auf. So verfügt er über zwei 26-Zentimeter-Basstreiber, von denen einer in Downfiring-Anordnung eingebaut ist und aktiv angetrieben wird, der zweite Treiber auf der Front besitzt dagegen kein Magnetsystem. Dieser nutzt die von der Membranrückseite des aktiven Chassis ins Gehäuse hinein abgestrahlte Energie durch Mitschwingen der Membran zur Verstärkung tiefer Frequenzen. Diese Variante des Bassreflexprinzips produziert – anders als die mit Rohr – keinerlei Strömungsgeräusche, ist aber aufwendiger umzusetzen und damit teurer.

Der in der Unterseite integrierte Tieftontreiber des Sumiko beeindruckt mit einer großen Staubschutz­kalotte, die die Abmessungen des Antriebes erahnen lässt.

Der in der Unterseite integrierte Tieftontreiber des Sumiko beeindruckt mit einer großen Staubschutz­kalotte, die die Abmessungen des Antriebes erahnen lässt.

In Sachen Anschlüsse haben die Entwickler sowohl an Stereo-Liebhaber als auch an Heimkino-Fans gedacht: Für Erstere besitzt der S.9 einen Line-Eingang mit zwischen 30 Hertz und 120 Hertz regelbarem Tiefpassfilter, fürs Heimkino zusätzlich einen ungefilterten LFE-Eingang. Jeder Eingang hat zudem seinen eigenen Pegelregler, so dass einer gleichzeitigen Nutzung beider Eingänge nichts im Wege steht.

Als Hochpegel-Anschlüsse baut Sumiko nicht die üblichen Schraubklemmen ein, sondern eine Speakon-Buchse aus dem Profi-Bereich. Und legt gleich noch ein entsprechendes Lautsprecherkabel bei, so dass einem sofortigen Anschluss an die eigene Anlage nichts im Wege steht.

Die beiden Cinch- eingänge – einer ungefiltert für den LFE im Heimkino, der andere mit Tiefpassfilter für die Integration in ein Stereo-System – besitzen eigene Pegelregler. Den Hochpegel-Eingang realisiert Sumiko mit einer Speakon-Buchse aus dem Profibereich.

Die beiden Cinch-
eingänge – einer ungefiltert für den LFE im Heimkino, der andere mit Tiefpassfilter für die Integration in ein Stereo-System – besitzen eigene Pegelregler. Den Hochpegel-Eingang realisiert Sumiko mit einer Speakon-Buchse aus dem Profibereich.

Tonqualität

Im Messlabor überzeugt der Sumiko mit ausgewogenen Frequenzgängen, die ein sauberes, vorhersagbares Arbeiten des regelbaren Tiefpassfilters unter Beweis stellen. Mit knapp über 30 Hertz unterer Grenzfrequenz stellt er genauso wenig Rekorde auf wie beim Maximalpegel von 105 Dezibel, beides in Minimal- bzw. Maximalstellung des Tiefpass-Reglers. Im Hörraum zeigte der Sumiko aber, dass er mehr drauf hat, als die Messwerte andeuten: „Listen Up“ von Omar Hakim beispielsweise bringt er sehr sauber und konturiert, Bassdrum-Kicks kommen knochentrocken, die Bassgitarre klingt exakt umrissen und schön knurrig. Auch mit den 3 Doors Down und ihrem „Away from the Sun“ stellt er durchaus Temperament sowie kraftvolles, präzises Tieftonvolumen unter Beweis.

Für basslastige Heimkino-Soundtracks wie etwa „Terminator – die Erlösung“ ist der Sumiko ebenfalls der richtige Spielpartner, allerdings nur dann, wenn Präzision wichtiger ist als reine Lautstärke. Übertreibt man´s mit dem Pegel, quittiert der Sub dies mit deutlichen Verzerrungen – wohlgemerkt auf einem Niveau, das in der Nachbarwohnung schon als störend empfunden werden dürfte. Hält man sich auch nur etwas zurück, überzeugt der Sumiko mit kräftiger, sehr sauberer Wiedergabe, die sich zudem prima ins gesamte Klangbild integriert, ohne dass man viel an den Einstellungen herumschrauben muss. mino

Vorbildlich verarbeitet präsentiert sich der in schwarzem und weißem Hochglanzlack erhältliche S.9 von Sumiko.

Vorbildlich verarbeitet präsentiert sich der in
schwarzem und weißem Hochglanzlack erhältliche
S.9 von Sumiko.

Sumiko-S.9_Wertung

Der Testbericht Sumiko S.9 (Gesamtwertung: 81, Preis/UVP: 1.000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

81 sehr gut

Wer einen präzisen, trockenen Bass und eine hervorragende Integration ins Gesamtklangbild sucht, ist mit dem kompakten Sumiko S.9 bestens bedient. Bass bis zum Abwinken gibt es hingegen woanders.

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