Blu-ray-Test: Creed – Rocky’s Legacy

0

Creed_CoverVöllig überraschend spielte der siebte Eintrag der „Rocky“-Saga über 100 Millionen Dollar ein – und das allein in den USA. Auch die Kritiker waren voll des Lobes, für Sylvester Stallone sprang sogar eine Oscar-Nominierung als „Bester Nebendarsteller“ heraus. Eine pralle Bonus-Sektion versteht sich da eigentlich von selbst – oder auch nicht.

Denn auf der Blu-ray tummeln sich gerade mal 40 Minuten an Material, die Hälfte davon sind entfallene Szenen, die mal mehr und mal weniger interessant ausfallen und ohne einen Kommentar auskommen müssen. Eine 15-minütige Featurette geht mehr schlecht als recht auf die Wurzeln der mittlerweile 40-jährigen Boxer-Saga ein und erklärt, wie Regisseur Ryan Coogler den Stoff für ein neues Publikum interessant machte. Dass Hauptdarsteller Michael B. Jordan sich ein Jahr lang mit Boxen und Fitness-Training auf seine Rolle vorbereitete, wird in einem 5-Minuten-Beitrag leider nur oberflächlich abgehandelt. Das war‘s, mehr gibt es nicht – auch nicht auf der ebenfalls erscheinenden 4K-Disc.

Der filmischen Qualität tut das Bonus-Defizit natürlich keinen Abbruch. Der talentierte Boxer Adonis Johnson (Michael B. Jordan), der unehe-liche Sohn des in Teil 4 verstorbenen Apollo Creed, will Profi werden und aus dem Schatten seines Vaters treten. Das ehemalige Problemkind gewinnt Rocky (Sylvester Stallone, der hier erstmals seine Boxhandschuhe und die Drehbuchfeder weitergab) als Trainer und entwickelt sich unter dessen väterlicher Führung zu einem erstklassigen Kämpfer. sg                          

Film: Das Spin-off der „Rocky“-Reihe ist trotz neuem Hauptdarsteller eine gelungene Reminiszenz an das Original – inklusive Blut, Schweiß, Tränen und knallharter Ringschlachten. Starkes Comeback.

Bild: Überwiegend kühle Farben dominieren das scharfe und gut kontrastierte Cinemascope-Bild. Die feine Detail-auflösung lässt die Schweißtropfen während der Boxkämpfe (57:30) gut zur Geltung kommen. Gelegentlich schleichen sich im Hintergrund Unschärfen ein, in dunklen Bereichen rauscht es ab und an. Die Kampfrichter geben fünf Punkte.

Ton: Der orchestrale Score spielt räumlich und dynamisch auf. Während der Kämpfe schallt das Publikum lautstark aus allen Lautsprechern und vermittelt so den Eindruck, man wäre live am Ring. Die Schlaggeräusche prasseln wuchtig aus den Frontboxen. Im Vergleich zum englischen Original hat die Synchronfassung allerdings zwei Defizite: Sie hat zwei Surround-Kanäle weniger und liegt nur in klanglich komprimierter Dolby-Digital-Fassung vor – Punktabzug. 

Extras: „Wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten“ (14:49), „Michael B. Jordan wird zu Adonis Johnson“ (5:46), entfallene Szenen (19:36), Digital-Kopie.

Die Wertung 
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 4 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Warner
Bildformat 2,40:1 (1080/24p)
Tonspur Deutsch Dolby Digital 5.1
Tonspur Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
Untertitel deutsch, englisch

Antworten