Blu-ray-Test: Bridge of Spies

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Bridge-of-Spies_CoverNiemand Geringeres als die Bundeskanzlerin schaute Steven Spielberg und Tom Hanks bei den Dreharbeiten zu „Bridge of Spies“ über die Schulter – zu sehen im Beitrag „Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke“. Die Anreise aus dem Kanzleramt war für Angela Merkel allerdings auch nicht weit, erfährt man doch in „Die filmische Umsetzung der Teilung Berlins“, dass zahlreiche Aufnahmen des spannenden Spionage-Dramas an Originalschauplätzen nahe der Friedrichstraße und im Flughafen Tempelhof stattfanden.

Die deutsche Hauptstadt spielt in „Bridge of Spies“ eine wichtige Rolle, dreht sich der Film doch um ein historisches Ereignis: Zur Hochzeit des Kalten Kriegs soll der amerikanische Anwalt James Donovan (Tom Hanks) für die CIA die Freilassung eines US-Piloten aus sowjetischer Gefangenschaft erwirken. Donovan plant einen Austausch gegen einen in den USA inhaftierten KGB-Spitzel (Oscar-prämiert: Mark Rylance), stößt bei seinen Verhandlungen in Ostberlin jedoch auf massive Probleme.

Mehr über den geschichtlichen Hintergrund und die Entstehung der mit 40 Millionen US-Dollar verhältnismäßig günstigen Produktion erfährt man in „Ein Kapitel des Kalten Krieges“. So interessant das auch alles ist, mit einer Laufzeit von insgesamt 40 Minuten fällt der Umfang des Bonusmaterials etwas enttäuschend aus. Noch enttäuschender ist allerdings die Tatsache, dass Fox „Bridge of Spies“ im Gegensatz zu den fast zeitgleich erscheinenden „Joy“ und „The Revenant“ nicht als Ultra-HD-Blu-ray veröffentlicht. sg

Film: Auch wenn der für sechs Oscars nominierte Spionagethriller nicht an Spielbergs Meisterwerke heranreicht, ist er eines der Kino-Highlights von 2015.

Bild: Obwohl Kameramann Janusz Kaminski wie gewohnt mit harten Kontrasten, Gegenlichtaufnahmen (20:00, 89:27) und diffusen Lichtquellen arbeitet, sind die Detail- und Kantenschärfe des in teils monochromatisch wirkende Blau-/Grautöne getauchten Berlins (2:00:30) sehr gut. Der in den USA spielende Beginn kommt wärmer und heller daher.

Ton: Egal ob schlagende Autotüren (8:25), ein Gewitter (27:00), Blitzlichter alter Kameras (47:35) oder Schüsse (50:35) – der deutsche 5.1-Mix punktet mit hoher Klangtreue und Direktionalität. Hin und wieder (Explosion 35:52, Raketeneinschlag 57:40) mischt zwar auch der Subwoofer mit, ein fortwährendes Klangspektakel darf man aufgrund der Thematik aller-dings nicht erwarten. 

Extras: „Ein Kapitel des Kalten Krieges“ (17:45), „Die filmische Umsetzung der Teilung Berlins“ (11:35), „Das Lockheed U-2 Aufklärungsflugzeug“ (8:45), „Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke“ (5:42), Credits & Danksagungen (1:03).

Die Wertung 
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Fox
Bildformat 2,40:1 (1080/24p)
Tonspur Deutsch DTS 5.1
Tonspur Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
Untertitel deutsch, englisch

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