Sony KD-75 X 9405 C (Test)

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Die Zwei-Meter-Marke knackt Sonys neues Flaggschiff zwar nicht und kann auch nicht mit einem Curved-Display dienen, dafür fasziniert der KD-75 X 9405 C mit anderen Tugenden. So setzt der 9.000 Euro teure Riese wie alle 2015er-Modelle auf Android als Betriebssystem und erschließt somit fast unbegrenzte Smart-TV-Möglichkeiten. Das eigentliche Highlight ist aber sein außergewöhnliches Soundsystem: Links und rechts vom 190-Zentimeter-Bild strahlen drei für Bässe, Mitten sowie Höhen spezialisierte Treiber direkt zum Hörer. Zudem ist er als erster Fernseher mit „High-Resolution Audio“ bestückt, wofür es von uns schon mal eine Innovations-Auszeichnung gibt (Technik-Details zum Klang finden Sie im Kasten „Erster Fernseher mit High Resolution Audio“).

Ausstattung und Praxis

sony-ideal„Back to the roots“ lautete offenbar die Devise bei Sony: Nach dem (mittlerweile ausgemusterten) KD-85 X 9505 B ist der neue, zehn Zoll kleinere KD-75 X 9405 C wieder ein Sony-Fernseher, der über eine vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung verfügt. Die günstigeren 2015er-Modelle müssen nach wie vor mit einem Edge-LED-Backlight auskommen. In puncto Leuchtkraft dürften sie ihrem großen Bruder damit  kaum das Wasser reichen, erzielt er doch – so viel sei vorab verraten – Rekordwerte jenseits von 1.000 Candela. Generell scheint das Innenleben einer umfassenden Frischzellenkur unterzogen worden zu sein, worauf einerseits der als revolutionär angepriesene „X1 4K-Prozessor“ und andererseits die um 50 Prozent gesteigerte Motionflow-Rate (1.200 statt 800 Hertz) schließen lassen. Selbstverständlich setzen die Japaner auch bei ihren aktuellen Top-Modellen auf die Quantum-Dot- beziehungsweise Triluminos-Technologie für ein erweitertes Farbspektrum.

Geprägt: Die überarbeitete Hauptfernbedienung besitzt eine Direkttaste für Netflix und lässt sich komfortabler handhaben als das bisherige Modell. Der Smart-View-Signalgeber unterstützt jetzt die Sprachsteuerung, verzichtet aber auf einen Gyrosensor.

Geprägt: Die überarbeitete Hauptfernbedienung besitzt eine Direkttaste für Netflix und lässt sich komfortabler handhaben als das bisherige Modell. Der Smart-View-Signalgeber unterstützt jetzt die Sprachsteuerung, verzichtet aber auf einen Gyrosensor.

Passend dazu verbessert die „X-tended Dynamic Range (Pro)“-Schaltung die Bilddynamik, indem sie das Hintergrundlicht lokal verstärkt sowie die Gamma-Kennlinie entsprechend der üblichen Kompression in hellen Bereichen so anpasst, dass die wichtigen Helligkeitsnuancen nicht überstrahlen und sauber differenziert werden. Anders als die Vorgänger ist der 75-Zöller tatsächlich HDR-fähig (High Dynamic Range) und somit für den künftigen Ultra-HD-Blu-ray-Standard bestens gerüstet – nicht zuletzt dank der vier HDMI-2.0-Eingänge, die alle den HDCP-2.2-Kopierschutz beherrschen. Die HDR-Unterstützung wird allerdings erst durch ein Firmware-Update freigeschaltet. Samsung hat den Trend bereits erkannt und mit dem UE 65 JS 9590 (Test in audiovision 4-2015) und dem UE 78 JS 9590 (Test in audiovision 8-2015) einen Vorgeschmack gegeben.

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Beim Funktionsumfang tun sich (zum Testzeitpunkt) Lücken auf: Zum Testzeitpunkt waren weder die TV-Aufnahme via USB (der Sony verfügt über einen Universal-Doppeltuner mit DVB-T2-Unterstützung) noch das Ultra-HD-Angebot von Amazon Instant Video verfügbar; beide Features sind Bestandteil der angekündigten Software-Aktualisierung. Diese temporären Einschränkungen könnten der neu gestalteten Benutzeroberfläche geschuldet sein, die nun auf dem Android-Betriebssystem basiert. Im Kasten auf Seite 20 bekommen Sie einen Überblick über das neue Bedienkonzept sowie das umfangreiche Smart-TV-Angebot. Auch an das Fernbedienungs-Duo legten die Sony-Entwickler Hand an. Während die Smart View (RMF-TX 100 E) jetzt ein Mikrofon für die Sprachsteuerung und eine Rückseite in schicker Leder-Optik besitzt, wurde beim klassischen Signalgeber die gesamte Tastenanordnung verändert. So sind das Ziffernfeld wie auch die Lautstärke- und Programmwippen nach oben gewandert, was im Tuner-Betrieb die Sendernavigation vereinfacht.

Abkürzung: Das Action-Menü gestattet einen schnellen Zugriff auf die Bild- und Tonregler des Sony-Flaggschiffs. Social-Media-Freunde bekommen am oberen Bildschirmrand aktuelle Tweets zu TV-Sendungen geliefert.

Abkürzung: Das Action-Menü gestattet einen schnellen Zugriff auf die Bild- und Tonregler des Sony-Flaggschiffs. Social-Media-Freunde bekommen am oberen Bildschirmrand aktuelle Tweets zu TV-Sendungen geliefert.

Keine Lust auf Mäusekino: Über die Funktion „Bildschirm spiegeln“ lässt sich der Display-Inhalt kompatibler Smartphones oder Tablets drahtlos auf den riesigen Sony KD-75 X 9405 C übertragen – inklusive Ton.

Keine Lust auf Mäusekino: Über die Funktion „Bildschirm spiegeln“ lässt sich der Display-Inhalt kompatibler Smartphones oder Tablets drahtlos auf den riesigen Sony KD-75 X 9405 C übertragen – inklusive Ton.

Klanglich setzt der KD-75 X 9405 C gleich in mehrfacher Hinsicht Maßstäbe. Hier spielt das Wedge-Design eine bedeutende Rolle, da das keilförmige Gehäuse den Resonanzraum für die Lautsprecher massiv vergrößert. Zudem sorgt der nach unten verlagerte Schwerpunkt für einen festen Stand auf den wahlweise mittig oder außen montierbaren Füßen.

Leichtfüßig: Wer einen schmalen TV-Tisch besitzt (Breite unter 190 Zentimeter), kann die beiden Standfüße des KD-75 X 9405 C auch mittig statt an den Außenseiten festschrauben. Eine Wandmontage ist ebenfalls möglich.

Leichtfüßig: Wer einen schmalen TV-Tisch besitzt (Breite unter 190 Zentimeter), kann die beiden Standfüße des KD-75 X 9405 C auch mittig statt an den Außenseiten festschrauben. Eine Wandmontage ist ebenfalls möglich.

Bildqualität Fernsehen

Verglichen mit Sonys bisherigem Top-Modell erzielt das neue Flaggschiff dank seines Full-LED-Backlights nicht nur eine dynamischere Ausleuchtung sowie sattere Kontraste (siehe „Bildqualität Blu-ray“), sondern auch eine Rekordhelligkeit von sage und schreibe 1.317 Candela pro Quadratmeter, wenn auch im leicht blaustichigen Bildmodus „Brillant“. Diesen Höchstwert messen wir in Spitzlichtern, simuliert durch schwarze Testbilder mit zweiprozentigem Weißfeld. Bei großflächigen Motiven und im farbneutralen Preset „Cinema pro“ sinkt die Ausbeute auf knapp 600 Candela, womit der X9405C aber ebenfalls weit über dem Durchschnitt liegt und sich ideal für Sportübertragungen am helllichten Tag eignet.

Aufgrund der üppigen Lichtreserven lohnt sich ein genauerer Blick auf die Bewegungstechnologie „Motionflow“. Hier finden sich die Funktionen „Glätte“ und „Klarheit“, die sowohl bei TV-Mate-rial als auch bei Kinofilmen wirken. Bei Sportsendungen etwa reduziert die Glättungsfunktion (maximal Stufe „5“) das Verwischen spürbar, ohne Helligkeit zu verschenken. Hundertprozentig scharf erscheinen schnelle Motive aber erst mit Aktivierung der Funktion „Klarheit“. Ein guter Kompromiss ist bereits in Stufe „1“ erreicht, in der sich die Bildhelligkeit halbiert. Zum Ausgleich des Hellig-keitsverlusts haben wir am Abend Sonys Hintergrundbeleuchtung von „6“ auf „30“ erhöht.

Die weiteren Stufen im Menü „Klarheit“ setzen die Bildhelligkeit nochmals stark herab, bis in Stufe „6“ PAL-Sendungen deutliches 50-Hertz-Flackern bei rund einem Achtel der Ursprungshelligkeit zeigen. Die weiter zunehmende Bewegungsschärfe lohnt den Lichtverlust nicht. Dies gilt besonders für 24p-Kinofilme, die vergleichsweise gering von der Funktion „Klarheit“ profitieren. Anhänger eines originalgetreuen Kino-Looks werden zudem auf die Glättungsstufe „1“ oder „Min“ wechseln.

Bildqualität Blu-ray

Ein Dutzend Bildmodi können den Anwender fast überfordern, zumal weitere Kombinationen durch das Menü „Farbbrillanz“ hinzukommen. Farblich am besten abgestimmt sind die Presets „Anwender“ (ohne Local Dimming) und das von uns auserwählte „Cinema pro“ mit mittlerer Local-Dimming-Einstellung. Diese lässt dunkle Szenen deutlich kontraststärker und satter wirken, obgleich der native Panelkontrast von rund 4.300:1 bereits sehr hoch ist. In der nächtlichen Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ erscheinen die schwarzen Letterboxstreifen gut zehnmal dunkler, während die grüne Wiese neben dem Gleis unverändert hell, aber farbintensiver wirkt. Kein Wunder, dass der Sony auch den Gruselklassiker „Krabat“ mit enormer Tiefe und Bilddynamik zelebriert. Das Schwarz der Mühle bildet in den nächtlichen Szenen einen enormen Kontrast zu hell lodernden Flammen und erinnert fast an einen OLED-TV. Das unterstreicht der gemessene Im-Bild-Kontrast von 8.300:1, den der Sony mit einem kleinen Weißfeld auf schwarzem Grund erreicht. Wenn große helle Bildpartien ins Spiel kommen, sinken die Werte auf 1.058:1 (EBU) respektive 395:1 (ANSI). Unter Auflicht erreicht der Hellraumkontrast noch 572:1.

Wissen, was läuft: Der Guide bietet eine übersichtliche Programmvorschau für einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen. TV-Aufnahmen lassen sich in der aktuellen Firmware nicht tätigen, die Funktion wird aber nachgerüstet.

Wissen, was läuft: Der Guide bietet eine übersichtliche Programmvorschau für einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen. TV-Aufnahmen lassen sich in der aktuellen Firmware nicht tätigen, die Funktion wird aber nachgerüstet.

Chaotisch: Sonys interner Mediaplayer bekleckert sich im Praxistest nicht gerade mit Ruhm; zum einen ist seine Ordnernavigation unübersichtlich, zum anderen spielt er unsere UHD-Videos nur in Full-HD-Qualität ab.

Chaotisch: Sonys interner Mediaplayer bekleckert sich im Praxistest nicht gerade mit Ruhm; zum einen ist seine Ordnernavigation unübersichtlich, zum anderen spielt er unsere UHD-Videos nur in Full-HD-Qualität ab.

Begrenzt: YouTube-Clips sehen auf dem Sony KD-75 X 9405 C gut aus, erreichen aber maximal 1080p-Niveau. Wie in den restlichen Menüs gelingt die Navigation auch innerhalb der App relativ flüssig.

Begrenzt: YouTube-Clips sehen auf dem Sony KD-75 X 9405 C gut aus, erreichen aber maximal 1080p-Niveau. Wie in den restlichen Menüs gelingt die Navigation auch innerhalb der App relativ flüssig.

Bildtüftler kommen beim Sony voll auf ihre Kosten und können im Menü „Farbrillanz“ Animationsfilme zum Glühen bringen: Im Bildmodus „Cinema pro“ begeistert der Sony mit ausgewogenen Farben und neutraler Farbtemperatur von 6.570 Kelvin. Der Farbraum ist minimal erweitert, weshalb vor allem rote Früchte oder frisches Grün sehr saftig und intensiv wirken. Die Funktion steigert den Farbumfang schon auf niedrigster Stufe deutlich, so dass der rote Flitzer in „Cars“ nicht blassrot oder orange, sondern beinahe rubinrot leuchtet. Trotzdem wirken die Farben noch erstaunlich natürlich. Selbst in den weiteren Stufen „Mittel“ und „Hoch“ provoziert der stärker erweiterte Farbraum erst auf den zweiten Blick überzogene Farben.

Während die Darstellung erweiterter Farben mit Filmen von heutigen Blu-ray-Scheiben noch Geschmackssache ist, wird sie für die neuen Ultra-HD-Standards schon bald zwingend gebraucht. Über BT.709-Niveau geht der für das digitale Kino entwickelte DCI-Standard (Digital Cinema Initiative) leicht hinaus, der für das kommende Ultra-HDTV vorgeschlagene Modus „BT.2020“ erweitert den Farbraum zu allen Achsen nochmals erheblich. Dafür ist der Sony KD-75 X 9405 C bereits gerüstet und schaltet in den erweiterten Bildeinstellungen unter „Farbraum“ zwischen „Autom.“, „sRGB/BT.709“, „DCI“ und „BT.2020“ um.

Bildqualität 3D

Leider setzt Sonys neues Flaggschiff die Tradition einer halbierten 3D-Auflösung fort: Während die bisherigen Modelle (egal, ob mit aktiver oder passiver Technik) jede zweite Bildzeile verschwinden ließen, begrenzt der X94C zur Abwechslung die horizontalen Bildpunkte von 1.920 auf 960. Auch die Anpassung der 3D-Helligkeit ändert daran nichts. Lob hingegen verdient die ausreichend helle, farbneutrale und flackerarme 3D-Darstellung. Die beiden mitgelieferten Shutter-Brillen bieten einen hohen Tragekomfort, beziehen ihren Strom allerdings über Knopfzellen statt wiederaufladbare Akkus.

Referenzklasse: Im Bildmodus „Cinema pro“ tanzt der Sony bei keiner Farbe aus der Reihe. Zudem erweitert der Regler „Farbbrillanz“ den Farbraum feinstufig und es sind auch die Standards DCI sowie BT.2020 auswählbar.

Referenzklasse: Im Bildmodus „Cinema pro“ tanzt der Sony bei keiner Farbe aus der Reihe. Zudem erweitert der Regler „Farbbrillanz“ den Farbraum feinstufig und es
sind auch die Standards DCI sowie BT.2020 auswählbar.

Im Gegensatz zu mancher datenreduzierten MP3-Datei haben sich im Internet längst verschiedene hochauflösende Musikformate etabliert. Deren Klangqualität übertrifft mit bis zu 24 Bit / 192 kHz selbst CD-Niveau deutlich (16 Bit / 44,1 kHz). Sie werden inzwischen von zahlreichen Musikdiensten angeboten (Qobuz, HDtracks, HighResAudio, HDmusicStore, Bleep, Cybele, Gimell, HD Klassik, Linn Records, Naim Label, 2L, 7digital und Berliner Philharmoniker). Unter den High-Resolution-Audio-Downloads finden sich verschiedene Dateitypen wie DSD DFF (für SACD entwickelt), DSD DSF (für Sony-Vaio-Computer entwickelt), WAV (für Windows entwickelt), AIFF (für Macintosh entwickelt) sowie die verlustlos kodierten Formate FLAC und ALAC. Die von einem Musikdienst erworbenen High-Resolution-Audio-Stücke konnten bisher vom Computer auf einen AV-Receiver, ein tragbares Gerät wie etwa Sonys High-Resolution Audio Walkman oder Smartphones übertragen werden.

Nun schmückt das „Hi-Res Audio“-Logo auch Sonys mit besonders aufwändigen Soundsystemen ausgestattete TV-Serien X93 und X94. Ein Test mit über USB-Stick zugespielten Musikdateien scheiterte allerdings zunächst daran, dass der Sony-Fernseher über seine vorinstallierte Musik-App keine vernünftige Ordner-Navigation bietet; eine gezielte Dateiauswahl via USB-Stick war so nicht möglich.

Daher haben wir einige neue (Gratis-)Apps aus dem Google Play Store aufgespielt; darunter den „ES Datei Explorer“ zur Ordnernavigation, den „MX Media Player“ und die „Google Play Musik“-App. Über den ES Datei Explorer konnten wir nun den gesuchten USB-Ordner mit hochaufgelösten Testfiles anwählen und über den Google-Player wiedergeben (96 kHz FLAC, 96 kHz WAV, 192 kHz FLAC). Der MX Player spielte zwar nur die WAV-Variante, überraschte aber auf der anderen Seite mit ruckelfreier 4K-Video-Abspielfähigkeit (siehe „4K-Wiedergabe“). Der ES Datei Explorer gestattet sogar das Kopieren und Verschieben von Musikdateien ähnlich wie bei der Smartphone-Anwendung.

Damit möglichst viel vom hochauflösenden Klang beim Publikum ankommt, hat Sony den neuen 75-Zöller mit dem aus der X9-Serie bekannten Lautsprecher-System bestückt (siehe Test des Sony KD-65 X 9005 B in audiovision 6-2014): Hier strahlen links und rechts vom Bild drei für Bässe, Mitten sowie Höhen spezialisierte Treiber direkt und zeitrichtig zum Hörer ab. Insgesamt sechs Digitalverstärker versorgen die Mittel-Hochtöner mit jeweils 12,5 Watt und die beiden neun Zentimeter großen Bassreflex-Tieftöner mit je 20 Watt Endstufenleistung. Die leichten, steifen Membranen aus MICA-verstärktem Glasfasermaterial reagieren besonders impulsgenau und schnell. Patentierte Ferrofluid-Technologie bedämpft zudem unerwünschte Schwingungen und minimiert Verzerrungen.

High-Tech-Material: Für die Membran von Sonys Tief- und Mitteltöner kommt verwebtes, MICA-verstärktes Glasfasermateriel zum Einsatz. Es ermöglicht eine impulsive und präzise Klangqualität.

High-Tech-Material: Für die Membran von Sonys Tief- und Mitteltöner kommt verwebtes, MICA-verstärktes Glasfasermateriel zum Einsatz. Es ermöglicht eine impulsive und präzise Klangqualität.

Sonys Lautsprecher klingen entsprechend sauber, dynamisch und sehr neutral. Schon ab erstaunlich tiefen 40 Hertz sind saubere Basstöne mit bis zu 80 Dezibel Schalldruck hörbar, bei 80 Hertz schafft der TV satte 90 Dezibel – mehr als 92 Dezibel bei Rosa Rauschen sind aber nicht möglich. Mit an Bord des Android-TVs befinden sich vier Klangmodi, ein 5.1-Surround-Modus, ein Sieben-Band-Equalizer sowie die Erweiterungsmöglichkeit für Sonys optionalen Funk-Subwoofer SWF-BR 100.

Optionaler Funk-Subwoofer: Auch der Sony KD-75 X 9405 C arbeitet mit dem 300 Euro teuren Aktiv-Subwoofer SWF-BR 100 zusammen und beschallt auch große Räume mit druckvollen Bässen. Der in Weiß oder Schwarz erhältliche Subwoofer empfängt seine Signale kabellos per USB-Funkdongle.

Optionaler Funk-Subwoofer: Auch der Sony KD-75 X 9405 C arbeitet mit dem 300 Euro teuren Aktiv-Subwoofer SWF-BR 100 zusammen und beschallt auch große Räume mit druckvollen Bässen. Der in Weiß oder Schwarz erhältliche Subwoofer empfängt seine Signale kabellos per USB-Funkdongle.

Neu ist die Schaltung „DSEE HX“, welche datenreduzierte Musikdateien in eine wesentlich höhere Abtast­rate umrechnet und dabei für eine feinere Hochtonwieder­gabe sorgen soll. Über die Funktion „Clear Audio+“ werden weitere Klangverbesserungen wie „DSEE“ (Digital Sound Enhancement Engine) und „Clear Phase Audio“ verknüpft. Tatsächlich klingen Musikbeispiele ebenso wie Stimmen mit der Funktion tonal noch runder und im Hochtonbereich angenehmer. Weitere Tonfunktionen finden sich im Menü „Erweiterte Einstellungen“, etwa eine Quellen-bezogene Lautstärkeregelung (automatisch oder manuell) und ein Pegelsteller für den digitalen Tonausgang. Aus akustischer Sicht ist der Sony KD-75 X 9405 C damit eine echte Ausnahmeerscheinung.

Von Sonys früherem Bedienkonzept waren wir nicht gerade Fans. Die verschachtelten Menüs ähnelten einem Labyrinth und je nach Szenenwahl offerierte das Gerät verschiedene Bildmodi. Damit ist jetzt endlich Schluss. Das Android-Betriebssystem (Version 5.0 Lollipop) präsentiert sich optisch ansprechend und übersichtlich, so dass sogar Neulinge auf Anhieb zurechtkommen. Allerdings verlangt die Erstinstallation des KD-75 X 9405 C viel Geduld; besonders zeitintensiv sind der Sendersuchlauf sowie das Software-Update. Bei Letzterem hätte zumindest eine Fortschrittsanzeige nicht geschadet, da unser Testgerät zwischendurch den Eindruck erweckte, als ob es abgestürzt wäre – insgesamt mussten wir gut eineinhalb Stunden warten.

Ohne Touchscreen: Sonys neue Benutzeroberfläche präsentiert sich bunter und ansprechender. Das Home-Menü verzweigt auf sämtliche Funktionen.

Ohne Touchscreen: Sonys neue Benutzeroberfläche präsentiert sich bunter und ansprechender. Das Home-Menü verzweigt auf sämtliche Funktionen.

Hintertür: Die beiden Punkte „Anzeige“ und „Ton“ in den Geräteeinstellungen des KD-75 X 9405 C führen zu den gleichen Reglern wie das Action-Menü.

Hintertür: Die beiden Punkte „Anzeige“ und „Ton“ in den Geräteeinstellungen des KD-75 X 9405 C führen zu den gleichen Reglern wie das Action-Menü.

Wer nicht immer die gesamte Benutzeroberfläche durchforsten möchte, um in die Bild- oder Tonmenüs zu gelangen, kann über die „Action Menu“-Taste direkt auf diese zugreifen. Leider nehmen die Regler-Einblendungen fast ein Viertel des Bildschirms ein, was die manuelle Anpassung von Helligkeit, Kontrast und Farben erschwert. Die Helligkeit im Videosignal wird über den Bildregler „Schwarzwert“ eingestellt.

Etwas unkomfortabel finden wir den aufgeteilten Mediaplayer: Je nach Dateiformat muss man zwischen „Album“ (für Fotos), „Video“ oder „Music“ wählen. An Sonys App-Angebot gibt es nichts auszusetzen; neben den Online-Videotheken „Maxdome“, „Amazon Instant Video“, „Netflix“ und „Watchever“ sind zum Beispiel auch „Dailymotion“ und „YouTube“ vorinstalliert, wobei die Streams derzeit maximal in 1080p-Qualität erscheinen. Weitere Anwendungen lassen sich nach Anlegen beziehungsweise Registrieren eines Google-Kontos aus dem Play Store herunterladen. Skype-Videotelefonate werden leider nicht unterstützt.

Alles, was man braucht: Der Google Play Store des Sony-Fernsehers ist im Vergleich zu Smartphones zwar abgespeckt, beinhaltet aber trotzdem unzählige Apps.

Alles, was man braucht: Der Google Play Store des Sony-Fernsehers ist im Vergleich zu Smartphones zwar abgespeckt, beinhaltet aber trotzdem unzählige Apps.

Bald mit UHD-Angebot: Sony bereitet ein Firmware-Update vor, das neben dem 4K-Streaming in „Amazon Instant Video“ noch weitere Top-Funktionen mitbringt.

Bald mit UHD-Angebot: Sony bereitet ein Firmware-Update vor, das neben dem 4K-Streaming in „Amazon Instant Video“ noch weitere Top-Funktionen mitbringt.

4K-Wiedergabe

Von Fortschritt kann beim Mediaplayer des KD-75 X 9405 C leider keine Rede sein: Zwar erkennt er fast alle unsere UHD-Videos und spielt diese auch ab, jedoch reicht die Bildqualität nicht über Full-HD-Niveau hinaus. Das decken die in audiovision 5-2015 vorgestellten Testsequenzen von Joe Kane und Florian Friedrich schonungslos auf, da feinste Linienmuster als einheitlich graue Fläche erscheinen. Ein Segen für den Nutzer, dass der im Google Play Store kostenlos erhältliche „MX Player“ die vollen 3.840 x 2.160 Pixel ausnutzt. Dazu hält sich die App mit überflüssigen Info-Einblendungen vornehm zurück und gibt alle Videos (bis auf HEVC-Clips) der Reihe nach wieder.

Oben ohne: Auf Wunsch verdeckt eine Kunststoffhaube den Blick auf das größere Anschlussfeld mit Twin-Tuner, vier HDMI-Eingängen, drei USB-Ports, Kopfhörerbuchse und CI+ Slot. Leider geht es hier ziemlich eng zu.

Oben ohne: Auf Wunsch verdeckt eine Kunststoffhaube den Blick auf das größere Anschlussfeld mit Twin-Tuner, vier HDMI-Eingängen, drei USB-Ports, Kopfhörerbuchse und CI+ Slot. Leider geht es hier ziemlich eng zu.

Immerhin lässt sich Sony bei der Diaschau nicht lumpen und wirft die Auflösungsbeschränkung über Bord – Fotos erscheinen in bester Ultra-HD-Qualität. mr/ur/ff

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AuVi_AWARD-Highlight

AuVi_AWARD-Innovation

Der Testbericht Sony KD-75 X 9405 C (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 9000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2015 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

86 sehr gut

Keiner leuchtet heller, keiner klingt besser: Der neue Sony KD-75 X 9405 C ist ein echter Überflieger, der mit Helligkeitsreserven von über 1.300 Candela pro Quadratmeter, brillanten Farben sowie dem starken Soundsystem alle Reize beflügelt. Nicht vollends überzeugen können uns der Media-Player und die bei 3D reduzierte Auflösung.

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