Panasonic TX-50 CXW 704 (Test)

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Innerhalb einer Modellreihe kann es durchaus zu Unterschieden bei der Bildqualität kommen. Aus diesem Grund haben wir neben dem TX-40 CXW 704 auch den nächstgrößeren Bruder unter die Lupe genommen. Wie gut schlägt sich der 50-Zöller in unserem Vergleich?

Ausstattung und Praxis

pana-pcPanasonic stattet seine Fernseher als einziger Hersteller mit der Sat- beziehungsweise TV-over-IP-Technik aus. Diese gestattet einen Empfang der DVB-Signale via Netzwerk, die von einem entsprechenden Receiver oder einem anderen TV-Gerät mit Server-Funktion eingespeist werden. Auf einen Triple-Tuner inklusive DVB-T2-Unterstützung, CI+ Slot und USB-Recording muss man dennoch nicht verzichten. Allerdings ist der Aufnahme-Timer nur zwei Wochen im Voraus programmierbar, während LG und Samsung eine jahrelange Planung zulassen. Dafür lässt sich der Mitschnitt beim CXW 704 bequem von unterwegs aus über ein Smartphone oder Tablet einstellen; umgekehrt ermöglicht die „TV Anywhere“-Funktion auch das Streamen einer Sendung auf das Mobilgerät.

Nichts Neues: Im Bereich der Cursor- bzw. Pfeiltasten geht es relativ eng zu, so dass man sich gelegentlich vertippt. Panasonic verzichtet konsequent auf eine smarte Steuerung mit Gyrosensor.

Nichts Neues: Im Bereich der Cursor- bzw. Pfeiltasten geht es relativ eng zu, so dass man sich gelegentlich vertippt. Panasonic verzichtet konsequent auf eine smarte Steuerung mit Gyrosensor.

Auch Smart-TV-Fans kommen nicht zu kurz: Das Firefox-Betriebssystem wartet mit einer Vielzahl an Internet-Diensten auf, darunter YouTube (in 4K-Qualität), die populären Online-Videotheken Amazon Instant Video, Netflix und Maxdome sowie der Firefox-Web-Browser. Ebenso steht ein über USB, SD-Kartenslot und DLNA fütterbarer Media-player zur Verfügung, der im HEVC-Format codierte Ultra-HD-Clips allerdings immer noch verweigert. Das HDR-Update bleibt den Flaggschiffen CXW 804 und CRW 854 vorbehalten. Anders als seine großen Brüder, einschließlich des 55- und 65-Zoll-Modells der gleichen Serie, verfügt der TX-50 CXW 704 außerdem nur über eine Edge- statt Full-LED-Hintergrundbeleuchtung. Bei der „Studio Master Colour“-Technologie zeigte sich Panasonic wiederum sehr spendabel (siehe folgender Kasten).

Von den Premium-Modellen CXW 804 oder CRW 854 (Test in audiovision 10-2015) hat der merklich güns­tigere TX-50 CXW 704 das „Wide Colour Phosphor“-Panel geerbt. Dieses deckt bis zu 98 Prozent den erweiterten DCI-Farbraumstandard (Digital Cinema Initiativ) ab. Nicht an Bord ist der „4K Studio Master“-Bildprozessor, der bei den Top-Modellen unter anderem weitere Farbmodi wie SMPTE-C und EBU sowie die zwei­stufige Funktion „Farb-Remastering“ vorhält.

Der farblich neutralste Bildmodus „True Cinema“ ist beim CXW 704 mit der Farbskala-Einstellung „Normal“ verknüpft, die dem Rec. 709-Standard für HDTV-Fernsehen oder Blu-ray-Discs entspricht. Hier trifft der Panasonic Grund- und Mischfarben (Rot, Grün, Blau sowie Cyan, Magenta und Gelb) nahezu perfekt. Doch bei feinen Farbnuancen oder Hauttönen leistet er sich größere Farbabweichungen als die teureren Brüder mit ihren besonders neutralen Bildmodi „Professional 1“ beziehungsweise „Professional 2“.

Alternativ aktiviert der Farbskala-Modus „natürlich“ den vollen, mit dem DCI-Standard vergleichbaren Farbraum des Panels (siehe CIE-Segel oben rechts). Rote, grüne und blaue Grundfarben strahlen nun ebenso wie Cyan und Magenta mit intensiver Farbenglut; nur Gelb erscheint nahezu unverändert. Gut passt dies zu Fantasy-Filmen wie „Avatar“, richtig Sinn macht es mit künftigen Ultra-HD-Blu-rays. Ein Prototyp von Panasonics Ultra HD Player offenbarte auf der IFA dazu noch keine näheren Details. Bekannt ist hingegen, dass Samsungs UHD-Debütant UBD-K8500 ab 2016 Filme mit größerem Farbraum sowie HDR-Technologie (High Dynamic Range) unterstützen wird. Letztere bleibt beim Panasonic außen vor: Er zeigt unser UHD-Testfile mit HDR-Kodierung nur in Standard-Qualität.

Dabei kann der native Panel-Kontrast des TX 50 CXW 704 durchaus beeindrucken und erreicht bereits ohne Local Dimming (adaptive Backlight-Steuerung „Aus“) satte Werte von 4.700:1 zwischen Weiß und Schwarz. Mit adaptiver Backlight-Steuerung enthüllt ein Testbild mit zentralem kleinem Weißfeld auf schwarzem Grund den möglichen Kontrastzuwachs. Nach oben und unten tut sich aufgrund der begrenzten Zellenanzahl zunächst wenig und der Im-Bild-Kontrast steigt nur leicht auf 5.040:1 an. Zum weiter entfernten seitlichen Rand hingegen ist der Unterschied enorm: Hier erreicht der Im-Bild-Kontrast sagenhafte Werte von 17.680:1. Allerdings reduziert der Panasonic hier ebenso wie in anderen düsteren Szenen generell die Hintergrundbeleuchtung, Spitzlichter sind dann zwei bis dreimal dunkler als ohne adaptive Backlight-Steuerung.

Korrekturmöglichkeit: Die abweichenden Farbtöne lassen sich über den Farbabgleich des Panasonic-TVs in den Griff bekommen. Es gibt auch einen Weißabgleich.

Korrekturmöglichkeit: Die abweichenden Farbtöne lassen sich über den Farbabgleich des Panasonic-TVs in den Griff bekommen. Es gibt auch einen Weißabgleich.

Bunt: Wechselt man im Menü „Farbskala“ von „normal“ auf „natürlich“, deckt der Panasonic einen stark erweiterten Farbraum ab. Falls der Effekt zu heftig ausfällt, können Profis im Menü „Farbabgleich“ Grund- und Mischfarben fein nachjustieren.

Bunt: Wechselt man im Menü „Farbskala“ von „normal“ auf „natürlich“, deckt der Panasonic einen stark erweiterten Farbraum ab. Falls der Effekt zu heftig ausfällt, können Profis im Menü „Farbabgleich“ Grund- und Mischfarben fein nachjustieren.

Die Beschallung übernimmt das „VR-Audio True Surround“-System. Es bringt ruhige Musik und Dialoge sauber zu Gehör, klingt jedoch ein wenig flach. Zudem führen höhere Schallpegel zu Verzerrungen.

Verwöhnte Nutzer dürften beim Panasonic TX-50 CXW 704 einen vierten HDMI-Port und den Twin-Tuner vermissen – beides bleibt den Reference-Modellen vorbehalten.

Verwöhnte Nutzer dürften beim Panasonic TX-50 CXW 704 einen vierten HDMI-Port und den Twin-Tuner vermissen – beides bleibt den Reference-Modellen vorbehalten.

Bildqualität

Der 50-Zöller erzeugt im Gegensatz zu seinen Geschwistern bereits ab Werk ein angenehm warmes Bild, das in puncto Farbintensität aber über das Ziel hinausschießt – mehr dazu erfahren Sie im Kasten auf der nächsten Seite. Wer nicht gerade ein Freund des knalligen, plakativen Looks ist, dem empfehlen wir das Preset „True Cinema“. Dieses deckt den für Blu-ray sowie HDTV maßgeblichen Standard punktgenau ab und hält sich generell vornehm zurück. So sinkt zwar die Lichtausbeute von 277 auf 166 Candela, kann per Backlight-Regler aber auf satte 430 und im (blaustichigen) „Dynamik“-Modus sogar auf 489 Candela gesteigert werden. Leider nehmen aus seitlicher Perspektive bei etwa 45 Grad sowohl die Helligkeit als auch die Farbbrillanz massiv ab. Lob wiederum verdient die für ein Edge-LED-Display recht gleichmäßige Ausleuchtung.

pana-ideal

Schlau wie ein Fuchs: Das Firefox-Betriebssystem sorgt nicht nur für eine intuitive Navigation, es lässt sich auch individualisieren – zum Beispiel mit den Lieblingssendern.

Schlau wie ein Fuchs: Das Firefox-Betriebssystem sorgt nicht nur für eine intuitive Navigation, es lässt sich auch individualisieren – zum Beispiel mit den Lieblingssendern.

Runde Sache: Die bunten Icons finden sich überall auf der Benutzeroberfläche – vom Smart-TV-Portal über den Startbildschirm bis hin zur Geräte- bzw. Quellenübersicht.

Runde Sache: Die bunten Icons finden sich überall auf der Benutzeroberfläche – vom Smart-TV-Portal über den Startbildschirm bis hin zur Geräte- bzw. Quellenübersicht.

Verständlicherweise stattet Panasonic seine Firefox-Fernseher auch mit dem Firefox-Web-Browser aus. Er lässt sich genauso einfach bedienen wie die PC-Version.

Verständlicherweise stattet Panasonic seine Firefox-Fernseher auch mit dem Firefox-Web-Browser aus. Er lässt sich genauso einfach bedienen wie die PC-Version.

Ein Highlight in dieser Geräte- beziehungsweise Preisklasse ist die Local-Dimming-Schaltung, die man über den Menüpunkt „adapt. Backlight-Steuerung“ vierstufig regelt. Sie verbessert vor allem in dunklen Szenen wie in „Gravity“ die Differenzierung. Bereits in der Werkseinstellung „Niedrig“ offenbaren unsere Kontrastmessungen überzeugende Werte von 475:1 (ANSI) sowie 1.101:1 (EBU). Die Schwächen bei der 24p- oder TV-Bewegungsdarstellung gehören zum Glück der Vergangenheit an: Der CXW 704 gibt Kinofilme originalgetreu wieder und zeichnet Sportsendungen sauber durch.

Einzig im 3D-Betrieb zeigt der Fernseher gelegentlich leichtes 3:2-Pulldown-Ruckeln. Abgesehen davon beeindruckt er dank aktiver Shutter-Technik mit hoher Schärfe sowie einer guten Tiefenwirkung. Brillen werden jedoch nicht mitgeliefert.

1.300 Euro: Optisch präsentiert sich der Panasonic TX-50 CXW 704 zwar unscheinbar, technisch hat er jedoch einiges auf dem Kasten. Der in 40, 50, 55 und 65 Zoll erhältliche Fernseher verfügt über ein „Wide Colour Phosphor“-Display.

1.300 Euro: Optisch präsentiert sich der Panasonic TX-50 CXW 704 zwar unscheinbar, technisch hat er jedoch einiges auf dem Kasten. Der in 40, 50, 55 und 65 Zoll erhältliche Fernseher verfügt über ein „Wide Colour Phosphor“-Display.

pana-wertung

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Der Testbericht Panasonic TX-50CXW704 (Gesamtwertung: 79, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2015 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

79 gut

4K-Fernseher mit erweiterten Farbräumen müssen nicht teuer sein, wie der Panasonic CXW 704 beweist. Zudem hebt sich der 50-Zöller dank üppiger Helligkeitsreserven und des satten Kontrasts von der Konkurrenz ab, was ihm den Testsieg beschert.

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