Der alternde Junggeselle Seligman (Stellan Skarsgård) pflegt bei sich Zuhause eine selbsterklärte Nymphomanin (Charlotte Gainsbourg), die ihm ihre liebestolle Lebensgeschichte offenbart. Den pikanten Gesprächstoff bringt Dänemarks Skandalregisseur Lars von Trier mit einer werbewirksamen Gratwanderung zwischen Kunst und Pornografie auf die Leinwand. Trotz der Freizügigkeit, schwarzem Humor und kulturellen wie philosophischen Anspielungen ist das vierstündige Erotikdrama etwas zäh geraten. Im gleichzeitig erscheinenden Director‘s Cut geht es nicht nur 90 Minuten länger, sondern auch expliziter zur Sache, was ihm eine 18er-Freigabe bescherte.
Bild: Der Cinemascope-Transfer zeigt meist eine gute Schärfe und Feinzeichnung. Die Farben wurden teils mit Sepia-Tönen verfremdet und etwas entsättigt. Während Rückblenden meist klar sind, fällt bei Innenaufnahmen in Seligmans Wohnung leichtes Grießeln auf. Deutlich stärker rauscht es bei einer Rückblende in Teil 2 (76:36) – was nicht schön aussieht, aber offenbar so gewollt ist.
Ton: Der 5.1-Mix gibt sich unspektakulär, was angesichts der Thematik und Dialoglastigkeit nicht verwundert. Geräusche klingen mal räumlich, mal aus dem Center. Einen Score im klassischen Sinn gibt es nicht, dafür etwas Klassik (u.a. Beethovens „Elise“) und viel Rockmusik (Rammstein, Steppenwolf) – beide Musikrichtungen tönen räumlich-dynamisch durch das Wohnzimmer.
Extras: Als Extras gibt es interessante Interviews mit den Hauptdarstellern (42:27), die vom pikanten Dreh berichten. Regisseur von Trier glänzt durch Abwesenheit, auch einen Kommentar hätten wir uns angesichts des kontroversen Stoffes gewünscht.
Die Wertung | |
Film | 3 von 6 Punkten |
Bildqualität | 4 von 6 Punkten |
Tonqualität | 3 von 6 Punkten |
Bonusmaterial | 2 von 6 Punkten |
Die technischen Daten | |
Anbieter | Concorde |
Laufzeit | 241 Minuten |
Bildformat | 2,35:1 (1080/24p) |
Ton Deutsch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Ton Englisch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Untertitel | deutsch |