Nubert nuPro AS-250 (Test)

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Mit dem AS-250 stellt Nubert sein erstes Sounddeck vor, das auf der bewährten Technik der Studioboxen-Serie nuPro basiert. Der 585 Euro teure TV-Klang-Optimierer ist in Weiß und auch Schwarz erhältlich.

Feinste Verarbeitung

Das 17 Kilo schwere AS-250 sticht mit exquisiter Verarbeitung hervor: Alle Gehäuseseiten sind mit einer matten Schleiflack-Oberfläche versehen, die den Vergleich mit Nuberts hochwertigen Lautsprechern nicht scheuen muss. Die abgerundeten Gehäusekanten sehen nicht nur klasse aus, sondern wirken sich auch günstig auf die an den Ecken stattfindende Schallbrechung aus. Dank magnetisch haftender Abdeckung verunzieren die Front keine Befestigungslöcher. Mit einem Platzbedarf von 80 Zentimetern in der Breite und 35 Zentimeter in der Tiefe gehört das Sounddeck zu den größeren Vertretern seiner Art. Auch die Höhe von 15 Zentimetern dürfte manchen Käufer bzw. dessen Frau abschrecken. Dem massiven MDF-Gehäuse traut Nubert eine Tragkraft von über 100 Kilogramm zu.

Am Anschlussfeld finden drei Audioquellen Einlass; Computer können per USB andocken – die USB-DAC-Verbindung hat den Vorteil, dass sie die Soundkarte im PC übergeht, was klanglich besser sein kann. Punktabzüge gibt es wegen der fehlenden HDMI- und Bluetooth-Anschlüsse, die man aber nachrüsten kann (siehe Kasten „Bluetooth und HDMI zum Nachrüsten“). Lob verdient das Zubehör, das unter anderem drei Audio- und ein USB-Kabel umfasst. Die Bedienung geht dank des gut ablesbaren Displays komfortabel vonstatten. Die Anzeige kann so eingestellt werden, dass sie automatisch erlischt, womit sie beim abendlichen Filmgenuss nicht stört. 

So gut Nuberts Sounddecks auch klingt, in Sachen Ausstattung tun sich einige Lücken auf. Doch für praktisch alles gibt es einen passenden Adapter:
• Der Blue Lino 4G empfängt für 55 Euro Bluetooth-Audio und gibt das Signal dank aptX-Codec-Unterstützung in höchster Qualität aus. Am Sounddeck dockt er analog und optisch an.
• Das 290 Euro teure iRevel Lightning Digital Set dient zum drahtlosen Anschluss von Apple-Geräten mit „Lightning“-Buchse. Für Modelle mit 30-Pin-Anschluss ist für 200 Euro das Analog Set erhältlich.
• Das Audiofly Revel USB-Set besteht aus einem USB-Sendestick und einer Empfangseinheit mit analogem (200 Euro) oder digitalem (260 Euro) Audioausgang. So können z.B. PCs drahtlos am Sounddeck andocken.
• Der HDMI-Adapter ist neu im Programm und kostet 60 Euro. Er erlaubt den Anschluss einer HDMI-Quelle und wandelt PCM-Stereo-Signale in ein analoges Audiosignal um.

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Praktisch: Mit Adaptern wie hier dem „Blue Lino 4G Plus“ kann man dem Sounddeck zu Bluetooth verhelfen.

Flexible Klangregelung

Bei der Signalverarbeitung geht Nubert einen bei Sounddecks unüblichen, aber konsequenten Weg: Der DSP-Chip an Bord decodiert weder Dolby/DTS noch weitet er das Stereobild auf. Stattdessen konzentriert er sich darauf, den bestmöglichen Klang aus den vier 12er-Polypropylen-Tiefmitteltönern und zwei Seidengewebe-Hochtonkalotten zu holen. Die Zweieinhalb-Wege-Frequenzweiche teilt das Audiosignal so auf, dass die seitlich abstrahlenden Konus-Treiber nur die Bässe wiedergeben, während die mittleren zusätzlich die Mitten abstrahlen. Mit Reglern für Bässe und Mid/High kann man den Klang feinstufig und wirkungsvoll anpassen. Letztgenannter Regler arbeitet nach dem „Klangwaagen“-Prinzip und lässt den Frequenzgang je nach Einstellung kontinuierlich fallen oder ansteigen. Mit variabel einstellbaren Hoch- und Tiefpassfiltern lässt sich das Sounddeck gut mit einem Subwoofer kombinieren. Drei Speicher vereinfachen den Vergleich verschiedener Einstellungen.   

Vielfältig einsetzbar: Der Link-Ausgang dient zum Anschluss weiterer NuPro-Boxen, der USB-Eingang zum Anschluss eines PCs.

Vielfältig einsetzbar: Der Link-Ausgang dient zum Anschluss weiterer NuPro-Boxen, der USB-Eingang zum Anschluss eines PCs.

Kompromisslos ehrlich

Im Hörtest zeigt sich schnell der warme und unaufdringliche Charakter von Nuberts Sounddeck: Sprecherstimmen erklingen mit vollem Volumen, natürlich und angenehm. Nur im Direktvergleich fällt auf, dass Dialoge vor allem bei seitlicher Sitzposition nicht so präsent wie von Teufels Sounddeck klingen, das den Sprach-Frequenzbereich leicht betont. Mit angehobenem Mid/Hi-Regler lässt sich aber eine erhöhte Deutlichkeit erzielen. Neben der klanglichen Flexibilität fasziniert an der AS-250 die feine Detailzeichnung und Impulsstärke: Nuancen wie das Anschlagsgeräusch einer Snaredrum gibt das Sounddeck wie selbstverständlich wieder. Wer nah Platz nimmt, bemerkt zudem die fantastische Ortungsschärfe und Tiefenstaffelung.

Ab drei Metern Abstand wirkt das Stereobild wie bei den meisten Sounddecks ob der engen Chassis-Abstände aber etwas eingeengt. Die Digital-Endstufe mit 2 x 80 Watt Nennleistung ist äußerst rauscharm, auch bei Höchstlautstärke und pausiertem Musiksignal brummt und knistert nichts. In Sachen Tiefgang und Dynamik bleiben ebenfalls keine Wünsche offen: Die Nubert spielt bis knapp unter die 40-Hertz-Marke und erzielt dabei respektable 88 Dezibel. Durch den Einsatz eines externen Subwoofers und des Hochpassfilters, der das Sounddeck von den kräftezehrenden tiefen Frequenzen befreit, sind noch höhere Pegel möglich. Im Brusttonbereich (400 Hz) ist sie mit 106 Dezibel sogar das bislang lauteste Sounddeck.  

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Prachtstück: Mit matt schimmerndem Schleiflack hinterlässt das Sounddeck einen äußerst edlen Eindruck. Auch mit seiner Bauhöhe von 15 Zentimetern fällt Nuberts AS 250 aus dem optischen Rahmen.

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AuVi_AWARD-Testsieger

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Nubert NUPRO AS-250 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 585 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2014 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

78 gut

Die hochwertige Verarbeitung, die bequeme Bedienung sowie der kräftige und neutrale Klang bescherten dem Nubert-Deck den Testsieg. Einzig bei der Ausstattung schneidet die Konkurrenz durchgehend besser ab.

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