Hinter den Kulissen kracht es weiter zwischen Kabel Deutschland (KDG) und den öffentlich-rechtlichen Sendern im Streit um die sogenannten Einspeisegebühren. Neuester Kniff des Netzbetreibers, um ARD und ZDF auf Kosten der Kunden eins auszuwischen: KDG filtert bei den seit Anfang April ausgestrahlten neuen HD-Sendern das HbbTV-Zusatzangebot heraus.
Der Kundendienst des Kabelnetzbetreibers rechtfertigte dies so: „Kabel Deutschland speist HbbTV nur auf besondere Nachfrage eines jeden Programmanbieters und nach einer entsprechenden Vereinbarung ein. Da es im Zuge der jüngsten Aufschaltung zwischen Kabel Deutschland und den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten keine konkreten Gespräche über die Einspeisung diesbezüglicher Zusatzdienste gab, erfolgt zum aktuellen Zeitpunkt auch keine Signalisierung von HbbTV.“
KDG sowie ARD und ZDF hatten sich in den vergangenen Monaten um Einspeisegebühren gezofft. Die Sender geben manchen Kabelnetzfirmen Millionen dafür, dass diese die Programme verbreiten, 27 Millionen Euro davon gingen allein an Kabel Deutschland. Doch seit dem vergangenen Jahr wollen die TV-Anstalten nicht mehr zahlen. Als Reaktion darauf hatte Kabel Deutschland damit begonnen, die regionalen Varianten der dritten Programme nur noch in den jeweiligen Ländern zu verbreiten. Außerdem hatte das Unternehmen die Bandbreite für die digitale Übertragung von öffentlich-rechtlichen Sendern gesenkt.