Pioneer VSX-LX 53 (Test)

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Pioneer VSX-LX 53 – AV-Receiver für 1.300 Euro

Pioneer VSX-LX 53 - AV-Receiver für 1.300 €Auch auf den Vertreter von Pioneer, den VSX-LX 53, waren die Tester besonders gespannt. Denn schon der Vorgänger glänzte mit tollem Klang und guten Messwerten. Außerdem, so die einhellige Meinung unter Insidern, hat der Hersteller bei AV-Receivern gerade einen Lauf. Durch die Bank schnitten sämtliche Geräte, die den Testparcours von audio­vision in der letzten Zeit durchliefen, außer­ordentlich gut ab.

Ausstattung und Technik

Der Neue enttäuscht uns nicht. Vom Vorgänger übernahm er unter anderem die bewährte Endstufen-Technik mit MOSFet-Leistungstransis­toren.  Auch keinen Grund zur Änderung sahen die Pioneer-Entwickler beim bewährten Einmess-System MCACC Advanced, das mit Hilfe ausgefeilter Algorithmen die Kanalpegel und Laufzeiten justiert und dem Benutzer sinnvolle Hinweise für die Einstellung der Boxengröße gibt. Zudem ermittelt und optimiert diese Einmess-Automatik die Frequenzgänge der Lautsprecher und kompensiert Raumresonanzen im Bass. Die THX Select2 Plus-Zertifizierung verhilft dem Pioneer außerdem zur "Loudness Plus"-Technik, die auf Wunsch die Klangbalance je nach Lautstärke an die Eigenschaften des menschlichen Gehörs anpasst.
Alle sechs HDMI-Eingänge, einer davon auf der Front, sowie die beiden HDMI-Ausgänge entsprechen dem neuesten 1.4a-Standard und sind daher in der Lage, 3D-Bilder durchzuleiten. Dank ARC-Unterstützung nimmt der Receiver vom TV zurückgesendete Ton­signale in Empfang und gibt sie an die Boxen weiter.

Pioneer VSX-LX 53 - AV-Receiver für 1.300 €

Wer schön sein will, muss
leiden: Auf dem schmalen Geber
von Pioneer sitzen viele kleine
und zudem teilweise doppelt
belegte Tasten.

Die Videoverarbeitung hat Pioneer aufgerüs­tet. Der VSX-LX 53 kann nicht nur analoges Video, sondern auch per HDMI angeliefertes Bildmaterial von Halb- in Vollbilder wandeln und bis auf 1080p hochskalieren. Dabei unterlaufen dem Receiver kaum Fehler, selbst bei besonders kritischem Video-Halbbildmaterial lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen.
Dass Multimedia für Pioneer ein wichtiges Thema ist, beweist der VSX-LX 53 in vielerlei Hinsicht. So liegt ein Bluetooth-Adapterkabel im Karton, mit dessen Hilfe der Receiver entsprechend ausgestattete Player als Musiklieferanten akzeptiert. Ein Anschlusskabel für den iPod wird ebenfalls mitgeliefert. Per USB lässt sich der Pioneer mit Musik- und Fotodaten beschicken, und zu guter Letzt kann er über seinen Netzwerk-Anschluss Internet-Radiostationen aus dem Netz saugen.

Pioneer VSX-LX 53 - AV-Receiver für 1.300 €

Die Rückseite des Pioneer gibt sich anschlussfreudig und
wartet sogar mit einem 9.1-Vorverstärkerausgang auf.

 

 

Tonqualität

Pioneer hat offensichtlich unsere Kritik aus dem Test des VSX-LX 52 (Test in audiovision 3-2010) beherzigt, denn die Strombegrenzung des Neuen wurde verbessert. Und so liegt der VSX-LX 53 im Siebenkanal-Betrieb deutlich vor seinen Testkonkurrenten: Als Einziger schickt er in dieser Disziplin über 100 Watt an die Messwiderstände, und zwar sowohl an vier als auch an sechs Ohm – Hut ab, das ist mehr als respektabel!

 Pioneer VSX-LX 53 - AV-Receiver für 1.300 €

1.300 Euro: Der teuerste Receiver im Test kommt von Pioneer.
Wie alle Geräte der LX-Serie kennzeichnet den VSX-LX 53
seine schwarze Front in gebürstetem Aluminium. Die Bedienung klappt reibungslos.

Im Hörraum läuft der Receiver zur gewohnten Pioneer-Hochform auf. "Away From the Sun" ertönt mit erstaunlicher Luftigkeit und trotzdem dynamisch und glaubwürdig. Einmal mehr spielt Pioneers Phase-Control-Schaltung hier ihre Vorteile aus, die ja vor allem bei Mehrkanal-Musik zum Tragen kommen. Schläge der Bassdrum erklingen mit deutlich mehr Wucht als beim Denon AVR-2311, bleiben dabei aber trotzdem sehr sauber und konturiert. Im Mittel-Hochtonbereich klingt der Pioneer schön locker, erlaubt sich dabei aber auch die eine oder andere kleine Ungenauigkeit. Das wirkt aber keineswegs unangenehm, sondern schmeichelt den Ohren sogar ein wenig, was gerade bei längeren Film-Sessions nicht unwillkommen ist.
Was keineswegs bedeuten soll, dass der Pioneer bei entsprechendem Material nicht richtig zulangt, etwa beim Action-Kracher "Terminator – die Erlösung". In der Abschleppwagen-Szene prasselt das Krachen und Donnern der aufschlagenden Roboter selbst bei zünftigen Pegeln mit Wucht und sehr sauber in den Raum. Auch in Sachen Räumlichkeit lässt sich der Pioneer nicht lumpen und hüllt die Zuhörer richtig schön ins Geschehen ein.
Auf die Qualität von Musik in Stereo achten die Pioneer-Entwickler traditionsgemäß besonders. Deshalb verfügt der Receiver über eine "Pure Direct"-Schaltung, die den Klang noch einmal merklich entschlackt und weitere Details hervorzaubert, wie mit "Tiden Bara Gar" von Thérèse Juel eindrücklich nachzuvollziehen ist.

 

Fazit

Dieses Paket stimmt: Der Pioneer VSX-LX 53 überzeugt in Sachen Ausstattung, Messwerte und Klang gleichermaßen. Damit fährt er 90 Punkte und den verdienten Testsieg ein, allerdings ist er mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.300 Euro auch der teuerste Kandidat im Testfeld.

Pioneer VSX-LX 53 - AV-Receiver für 1.300 €
Pioneer VSX-LX 53 - AV-Receiver für 1.300 €

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Technische Ausstattung und Bewertung 

Pioneer VSX-LX 53 - AV-Receiver für 1.300 €

 

 

Der Testbericht Pioneer VSX-LX 53 (Gesamtwertung: 90, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2010 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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