Blu-ray-Test: Der unsichtbare Dritte

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Blu-ray-Test: Der unsichtbare DritteDie neue 8k-Abtastung, die Warner für "Der unsichtbare Dritte" vornahm, basiert auf den original VistaVision-Negativen. Bei dieser ausgestorbenen Aufnahmetechnik lief der Film quer vor der Kamera und später dem Projektor. Jeweils zwei 35mm-Negative wurden belichtet. Daraus ergibt sich ein Seitenverhältnis von 1,96:1, eine gegenüber 35mm um bis zu 2,66-fach größere Bildfläche und ein deutlicher Qualitätsgewinn.

Der spiegelt sich auch im aufwändig restaurierten Endergebnis wider. Man mag kaum glauben, dass es sich hier um einen 50 Jahre alten Film handelt. Allerdings ist der Thriller um einen Werbefachmann (Cary Grant), der ahnungslos in verdeckte Ermittlungen der amerikanischen Spionageabwehr tappt, nicht wie stellenweise zu lesen der ers­te Hitchcock-Streifen auf Blu-ray. Seit Oktober ist in England bereits "Die 39 Stufen" aus dem Jahr 1935 erhältlich.
Was den Umfang der Extras betrifft, kann "Der unsichtbare Dritte" nicht mit der Ultimate Collector’s Edition von "Vom Winde verweht" konkurrieren. Die Qualität der neu produzierten Boni ist dafür konstant hoch. Unbedingt anschauen sollte man sich eine einstündige Abhandlung über Hitchcocks inszenatorische Kniffe, von denen viele Filmgeschichte schrieben.

Ebenso sehenswert sind eine 90-minütige Doku über Cary Grant sowie der Beitrag "Ein Film für die Ewigkeit", in dem Regisseure wie William Friedkin und Guillermo del Toro den Film unter cineastischen Gesichtspunkten analysieren. Den Audiokommentar mit Drehbuchautor Ernest Lehman und das 40-minütige Making-of gab es bereits auf der DVD von 2001. (ce)                                    
                                       

Bildqualität: Von dem scharfen, plastischen und nahezu defektfreien Bild kann sich so manch aktueller Film auf Blu-ray eine Scheibe abschneiden. Der neu angefertigte 8k-Transfer arbeitet die Körnung – ein Markenzeichen des Vistavision-Formats – sauber heraus. Knappe fünf Punkte. Das ursprüngliche 1,96:1-Seitenverhältnis wurde für die Blu-ray auf 1,78:1 umformatiert.

Tonqualität: Die Mono-Abmischung klingt zwar nicht so verkratzt und verrauscht wie bei "Vom Winde verweht", ein Hörgenuss ist der blecherne Klang dennoch nicht. Viel besser der Originalton im 5.1-Gewand: Er überzeugt mit hoher Klangtreue und einer Handvoll Surroundeffekte. Für Fans der Filmmusik gibt‘ eine 5.1-Spur nur mit dem Score.    

Extras: Audiokommentar mit Drehbuchautor Ernest Lehman, "Hitchcocks meis­terliche Handschrift" (57:32), "Destination Hitchcock: Das Making-of von Der unsichtbare Dritte" (39:27), "Ein Film für die Ewigkeit" (25:29), "Cary Grant: A Class Apart" (87:12), Fotogalerie, Trailer.

Fazit: Hitchocks vierter und letzter Film mit Cary Grant gilt als Meisterwerk ihrer Karrieren. Der Doppeldecker-Angriff und der Showdown am Mount Rushmore gehören zu den berühmtesten Szenen der Filmgeschichte.                            

Blu-ray-Test: Der unsichtbare Dritte

Die berühmte Doppeldecker-Verfolgungsszene.

 
Blu-ray-Test: Der unsichtbare Dritte

Der Junge (Kreis) wusste wohl vorher, dass es gleich knallt.

Die Wertung   
Film 6 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 1 von 6 Punkten
Bonusmaterial 5 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Warner
Originaltitel North by Northwest
Laufzeit 136
FSK ab 12 Jahren
Bildformat 1,78:1 (1080/24p)
Ton Deutsch Mono
Ton Englisch Dolby TrueHD 5.1
Erhältlich ja

 
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 1/2010 erschienen.  

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