Onkyo TX-SR 507 (Test)

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Onkyo TX-SR 507 – AV-Receiver für 330 Euro

Test des Onkyo TX-SR 507 - AV-Receiver für 330 €Neben dem Denon kommt hier gleich noch ein günstiger AV-Receiver mit Dolbys neuem Tonformat ProLogic 2z, denn auch Onkyo integriert es bereits in seine neuen Geräte. Erstaunlich und erfreulich, denn normalerweise finden sich solche Neuerungen zuerst nur in höheren Preisklassen.

Ausstattung und Technik

Allerdings verfügt der Onkyo TX-SR 507 genau wie der Denon AVR-1610 nur über fünf Endstufen, die nicht ausreichen, um eine passende Lautsprecherkonfiguration für ProLogic 2z aufzubauen. Wer das neue Tonformat hören will, braucht daher eine zusätzliche Zweikanal-Endstufe. Alternativ kann der Kunde die per Vorverstärker-Anschluss ausgegebenen Signale auch für Surround-Back-Kanäle statt für ProLogic 2z-Höhenlautsprecher nutzen. Einen Haken hat die Sache jedoch: Eine Zweikanal-Endstufe zu finden, die nicht mindestens ähnlich viel kostet wie der Receiver selbst, dürfte gar nicht so einfach sein. Aber vielleicht steht bei Ihnen ja noch ein ausgemusterter, aber funktionsfähiger Verstärker aus vergangenen Stereo-Tagen im Keller.

Test des Onkyo TX-SR 507 - AV-Receiver für 330 €

Die schicke Hochglanz-Oberfläche der Onkyo-Fernbedienung
beeinträchtigt die Übersichtlichkeit nicht.

Auf den ersten Blick erscheint die Buchsenbestückung auf der Rückseite des TX-SR 507 nicht sonderlich üppig. Bei näherem Hinsehen findet sich aber viel Praktisches und Nützliches, beispielsweise vier HDMI-Eingänge, die selbst für einen eher großen Gerätepark ausreichen dürften. Auch an Vorverstärker-Ausgänge für die Beschallung eines Nebenraums haben die Onkyo-Ingenieure gedacht. S-Video-Anschlüsse sucht man vergeblich, dafür sind Buchsen für Komponenten-Video vorhanden. Deren Signale werden allerdings nicht in HDMI umgewandelt, ebensowenig wie Bilder, die über den FBAS-Anschluss in den Receiver gelangen.
Auf ein Bildschirmmenü haben die Entwickler verzichtet, was gerade die Grundeinstellung ein wenig mühsam macht. Den Großteil der Einstellarbeit übernimmt zwar die eingebaute 2EQ-Einmessung von Audyssey, die einfachste Variante dieses Systems. Allerdings gelingt dem Onkyo die Justage von Pegeln und Abständen nicht so präzise, wie wir das von anderen Receivern gewohnt sind, da seine Schrittweite mit einem Dezibel beziehungsweise 30 Zentimetern arg groß geriet. Die Mitbewerber von Sony und Denon, die wir auf diesen Seiten testen, nehmen die Einstellungen auf ein halbes Dezibel und einen Zentimeter genau vor. Gut gefällt hingegen auch am Onkyo die DynamicEQ-Funktion von Audyssey, die die Klangbalance bei unterschiedlichen Lautstärken an die Eigenschaften des menschlichen Gehörs anpasst.

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Wer die Höhenkanäle von ProLogic 2z nutzen möchte, muss eine externe Zweikanal-
Endstufe an die Vorverstärker-Ausgänge (unten Mitte) des Onkyo anschließen.

 

Tonqualität

Aus dem Messlabor gibt es keine Beanstandungen, und so darf der Onkyo gleich im Hörraum seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Actionszenen liegen dem Receiver besonders, etwa die Sequenz aus "Casino Royale" (Dolby Digital), in der James Bond bei der Verfolgung eines Widersachers eine Baustelle erst aufmischt und dann per Gasflaschen-Explosion in Schutt und Asche legt. Hier spielt der Onkyo seine dynamischen Talente und seine Pegelfestigkeit voll aus. Überzeugendes Raumambiente zaubert er ebenfalls ins Heimkino, wie er auf der Rennstrecke von "Cars" (Dolby Digital) mit den röhrenden Automotoren und den johlenden Publikumsmassen unter Beweis stellt.
Im direkten Vergleich mit dem Denon und dem Sony zeigt sich aber, dass der Onkyo etwas rauer und angestrengter agiert. Das wird beispielsweise mit "Givin‘ it Up" von George Benson und Al Jarreau (DTS) deutlich: Hier unterschlägt der TX-SR 507 feine Details zum Teil ganz, sein Klangbild wirkt insgesamt weniger sauber. Klangliche Unterschiede zwischen einer Zuspielung via S/P-DIF und HDMI konnten wir übrigens nicht heraushören.

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330 Euro: Die kantige Front ist typisch für den Hersteller. Dass es sich bei diesem
AV-Receiver um einen Onkyo handelt, sehen Kenner auf den ersten Blick.

Am besen liegt dem Onkyo echter HD-Ton: "Listen Up!" von Omar Hakim (DTS-HD Master Audio) ertönt dynamisch, deutlich sauberer und mit wahrnehmbar feinerer Auflösung. Punkte gut macht der TX-SR 507 auch im Stereo-Betrieb, indem er mit aktiviertem "Pure Audio"-Modus Michael Ruffs "Speaking in Melodies" temperamentvoll und durchaus luftig zu Gehör bringt.

Fazit

Die Ausstattung des Onkyo TX-SR 507 kann sich bei einem Preis von 330 Euro sehen lassen. Im Klang sind ihm seine Kontrahenten in diesem Vergleich aber leicht überlegen. Falls es ein Onkyo sein soll, empfehlen wir das nächst größer Modell, den SR 607.

Test des Onkyo TX-SR 507 - AV-Receiver für 330 €

 

Technische Ausstattung und Bewertung 

Test des Onkyo TX-SR 507 - AV-Receiver für 330 €

 

 

Der Testbericht Onkyo TX-SR 507 (Gesamtwertung: 69, Preis/UVP: 330 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2009 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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