Sony BDP-S 360 (Test)

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Sony BDP-S 360 – Blu-ray-Player für 300 Euro

Test Sony BDP-S 360 - Blu-ray-Player für 300 €Der Sony BDP-S 360 ähnelt dem Vorgänger S 350 (audiovision 9-08) und zählt zu den kleinsten und sparsamsten Blu-ray-Playern auf dem Markt. Gegenüber dem Vorgänger bietet er eine leicht verbesserte DVD-Darstellung sowie bewährte Blu-ray-Qualität für moderne HDMI-Receiver.

Ausstattung und Bedienung

Sonys Bildschirmmenü in Playstation3-Optik wirkt zwar auf den ersten Blick etwas unübersichtlich, eignet sich aber gut zum Navigieren durch die tief verzweigten Menüs. DivX-Videos decodiert auch der neue Sony-Player noch nicht, dafür erkennt er HD-Camcordervideos im Format AVCHD und spielt auf CD oder DVD gebrannte MP-3-Musik ab. Fotos zeigt er mit Vorschaubildern und skaliert sie in bester Bildschärfe. Dabei ist er auch noch pfeilschnell: Das jeweils nachfolgende Foto lädt der Player bereits vorab in den Speicher, weshalb es nach dem Weiterschalten sofort auf dem Bildschirm erscheint. Den USB-Port nutz Sony nur zum Speichern von BD-Live-Downloads. Mangels eingebauten Speichers geht hier ohne einen USB-Stick mit mindestens 1 GB Größe nichts; mitgeliefert wird er leider nicht.

Im Heimkino macht der kompakte Sony aufgrund der flotten Ladezeiten eine gute Figur. Wie Panasonic hat auch Sony seinem Player einen zuschaltbaren Schnellstartmodus spendiert. Er verkürzt die Startzeit auf sechs Sekunden, erhöht dafür aber auch den Standby-Verbrauch auf sechs Watt. Zudem funktioniert der Schnellstart wie bei Panasonic nur mit bereits vorher eingelegten Discs. Ohne Schnellstartfunktion zählt der Sony mit 0,15 Watt Verbrauch im Standby und rund zwölf Watt im Betrieb zu den Stromsparern. Deshalb läuft auch in wärmerer Umgebung sein Lüfter nur selten an.
Über die Display-Taste verrät der BDP-S 360 Details wie den Video-Codec und die aktuelle Datenrate der eingelegten Disc. Per "Options"-Taste lassen sich Rauschfilter sowie drei Gammakennlinien für unterschiedlich helle Räume auswählen.

Test Sony BDP-S 360 - Blu-ray-Player für 300 €

Sony BD-P S360: Mit den wenigen, gut gruppierten Tasten findet man sich schnell zurecht.

Bildqualität Blu-ray

Im Labor liefert der Sony bei der Farbcodierung und den digitalen Pegeln perfekte Resultate. Flimmerfreie Kinofilme im Full-HD-Format 1080/60p und in der originalen Kinowiedergabe mit 24 Bildern zählen für ihn zu den leichteren Übungen. Auch die Qualität der Vollbildwandlung bei 1080i-Dokumentationen geht bei den meisten getesteten Szenen in Ordnung, da der Videoprozessor über eine wirksame Kantenglättung verfügt. Nur in der besonders kritischen Sequenz mit dem Frauenportrait in langsamer Bewegung kommt es zu leichtem Flimmern. Doch das beherrschen nur wesentlich teurere Player besser – und im Testfeld überraschenderweise der Pioneer BDP-320.

Test Sony BDP-S 360 - Blu-ray-Player für 300 €

Sparsam: Ohne den leider nicht mitgelieferten USB-Stick reicht der Speicherplatz des
Sony für BD-Live-Downloads nicht aus. Ansonsten leistet sich der
Player neben HDMI und den nötigsten analogen AV-Ausgängen
noch zwei Digital-Buchsen für klassischen Dolby-Digital- und DTS-Ton.

 

 

Bildqualität DVD

Sonys Blu-ray-Player skalierten in der Vergangenheit DVD-Filme nur dann flimmerfrei hoch, wenn ein Vollbildmarker auf der DVD das De-Interlacing erleichterte. Discs ohne diese so genannten Flags wie beispielsweise "Sechs Tage, sieben Nächte" lieferten bei Bewegung zuckende Bildkanten – obwohl die PS3 oder aktuelle Fernseher von Sony das Problem längst meistern. Der neue Player erkennt nun bewegungsgleiche Halbbilder und fügt sie zu scharfen Vollbildern zusammen. Allerdings braucht er dafür in der Strandszene  von "Sechs Tage, sieben Nächte" einige Sekunden und fliegt immer wieder aus dem Filmmode. DVDs mit Marker laufen dagegen von Anfang bis Ende flimmerfrei.

Test des Sony BDP-S 360 - Blu-ray-Player für 300 €
Modern: Das Menü im Playstation3-Stil weisen
mittlerweile fast alle Sony-Geräte auf.

Tonqualität

Ab Werk ist beim Sony die BD-Audio-Einstellung "Mischen" aktiv, die den Ton von Bild-in-Bild-Spuren ausgeben kann. In dieser Betriebsart gibt der Player bei DTS HD-Ton nur 5.1-PCM-Ton aus, von Dolby Digital plus und Dolby TrueHD hingegen vollständig decodierten 7.1-PCM-Ton. Erst in Stellung "Direkt" werden alle Hochbit-Tonformate vollständig als Bitstream zum HDMI-Receiver übertragen und dort decodiert; dann entscheidet nicht mehr der Player, sondern das Können des verwendeten AV-Receivers über die Klangqualität.
Ein praktischer Problemlöser ist Sonys AV-Sync-Funktion. Zum Ausgleich eines etwaigen Video-Delays im Display kann sie den Ton passend um bis zu 120 Millisekunden verzögern.

Test des Sony BDP-S 360 - Blu-ray-Player für 300 €

300 Euro: Beim Öffnen der Schublade
klappt die gesamte Front des kompakten Sony-Players nach unten.
Dank geringem Stromverbrauch kommt das leise Laufwerk die meiste Zeit ohne Lüfter aus.

Fazit

Sonys neuer BDP-S 360 liefert nahezu perfekte Blu-ray-Bilder mit klangstarkem Bitstreamton, ist leise, komfortabel und sparsam. Trotz verbessertem Filmmode zeigen andere Player des Testfeldes DVD-Filme aber noch etwas glatter. Die Multimedia­fähigkeiten beschränken sich auf Fotos und MP3-Musik von Disc, USB-Speicher unterstützt Sony unverständlicherweise nicht.

Test des Sony BDP-S 360 - Blu-ray-Player für 300 €

 

 

Technische Ausstattung und Bewertung

Test des Sony BDP-S 360 - Blu-ray-Player für 300 €

 

 

Der Testbericht Sony BDP-S 360 (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2009 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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