Grundig Vision 9 42-9870 T (Test)

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Grundig Vision 9 42-9870T – LCD-Fernseher für 2.000 Euro

Unspektakulär, aber gediegen tritt der Grundig auf. Er hat eine spezielle Lautsprecher­zeile, die durch gezielte Schallbündelung räumlichen Klang erzeugt, vergleichbar mit Soundbars. Die automatische Einrichtung per beiliegendem Mikro sorgt für optimale Wirkung.

Ausstattung und Bedienung

Auffällig sind die vielen Audioanschlüsse, darunter ein Subwoofer-Ausgang mit regelbarer Trennfrequenz (80 bis 400 Hertz). Die weitere Ausstattung mit vier HDMI-Eingängen und einem Hybridtuner für Analog-TV und DVB-T ist solide. Multimedia-Extras bietet der Grundig nicht, sein USB-Eingang dient nur Wartungszwecken. Gut gefällt uns die durchdachte Bedienung. Die Menütafeln wirken schlicht, bieten aber die intuitivste Steuerung im Testfeld. Zum Komfort tragen die teils beleuchtete Fernbedienung, sortierte Senderlisten und eine Programmtauschtaste bei. Gut: die Soforthilfe per Fragezeichen-Taste, bei der eine Grafik über alle Funktionen der Fernbedienung informiert.

Vollständig: Zwei HDMI-Eingänge befinden sich auf der Rückseite des Grundig,
weitere zwei HDMI-Eingänge sitzen leicht erreichbar an der Seite. 

Durchdacht: Per Mess­mikrofon richtet sich die eingebaute Lautsprecherleiste,
die einer Soundbar ähnelt, automatisch ein.

Bildqualität TV & Standard-Signale

Der Weg zum guten Bild führt über die Voreinstellung "weich", die ein TV-Bild mit natürlichen Farben und neutraler Schärfe zeichnet. Wie die Konkurrenten braucht der Grundig aber etwas Feintuning (siehe Kasten "Ideale Einstellungen"). Reduziert man die Hintergrundhelligkeit, so erscheinen schnelle Bewegungen sauber, also mit unverschmierter 100-Hertz-Doppelkante. Per Scart hat das Bild durchschnittliche Feinzeichnung. Der De-Interlacer arbeitet wie beim Loewe nur mäßig, so dass in Spielfilmen Kanten oft flimmern.
Der Stromverbrauch ist der niedrigste im Testfeld. Dank des Soundbar-Lautsprechers mit seinen 16 Chassis hüllt der Sound stärker ein als bei den Konkurrenten, speziell mit Mehrkanalton von DVD. Die kräftigen Bässe und klaren Höhen überzeugen, die eingeschränkt wirkende Dynamik lässt manche Musikstücke etwas aggressiv klingen.

  

Bildqualität HDTV-Signale

Im HDTV-Testparcours offenbart der Grundig eine reduzierte Farbauflösung, weshalb feinste farbige Motive nicht die maximale Feinzeichnung erreichen, etwa die roten Herzen auf grünem Grund im Vorspann von "Casino Royale". Generell gibt es an der Schärfe nichts auszusetzen, wie die knackscharfen Schriften in den Blu-ray-Menüs beweisen.
Probleme macht die 24p-Darstellung. Ohne die "MEMC"-Funktion stottert das Bild wie bei 60-Hertz-Zuspielung im 3:2-Pulldown-Rhythmus; schaltet man sie zu, verschwindet das Stottern, aber die stark geglätteten Bewegungen mindern den Filmlook, und bisweilen entstehen Pixelsäume. Gut arbeitet die Funktion bei TV-Bildern, wo sie die Bewegungsschärfe ohne Nebenwirkungen erhöht.

2.000 Euro: Der Drehfuß des Grundig ist praktisch; ebenso, dass sich die Anschlusskabel
im Fuß und den abnehmbaren Blenden auf der Gehäuserückseite verstecken lassen.

Die Farben gefallen, der Grundig reproduziert selbst Hauttöne originalgetreu. Nur Schwarz-WeißFilme wirken im Direktvergleich mit dem farbneutralen Loewe etwas bläulich. Wegen des niedrigen Kontrastumfangs und des relativ hellen Restlichts entfalten dunkle Szenen nicht viel Tiefenwirkung.

Brauchbar: Der Grundig-Geber lässt sich grundsätzlich gut steuern,
nur das untere Tastenfeld wirkt nichtsonderlich übersichtlich.

Fazit

Mit guter Bedienung, sauberen Farben, kräftigem Klang und niedrigem Stromverbrauch ist der Grundig ein guter Alltagsfernseher. Im Heimkino stehen ihm sein eingeschränkter Kontrast und die unsaubere 24p-Darstellung im Wege. 

 

Technische Ausstattung und Bewertung 

 

 

Der Testbericht Grundig Vision 9 42-9870 T (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 2000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2009 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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